Kitzbüheler Anzeiger
21.01.2018
News  
 

„Die Mischung macht den Ort aus“

Im neuen Stadtführer stellt Museumsdirektor Wido Sieberer sein Kitzbühel vor. An einem seiner Lieblingsorte, im Café Praxmair, verrät er im Gespräch mit dem Kitzbüheler Anzeiger seine Lieblingsplatzerl und erklärt, warum Kitzbühel nach wie vor so anziehend wirkt.

Herr Sieberer, Sie kennen Kitzbühel wohl wie kein anderer. Was ist Ihr liebster Platz in der Gamsstadt?
Das ist eine schwierige Frage, da es sehr viele schöne Plätze gibt. Besonders gerne mag ich die alten Spazierwege, wo man einen Blick auf Kitzbühel hat. Oberhalb vom Bauernhof Lacken gibt es z.B. ein Bankerl, von dort hat man einen wunderschönen Ausblick. In der Stadt bin ich gerne im Café Praxmair oder im Huber Bräu.

Edle Boutiquen, teure Restaurants und Bars – manch Einheimischer vermisst im Stadtkern das bodenständige, echte Kitzbühel. Wie sehen Sie diese Entwicklung?
Ich sehe diese Entwicklung nüchtern. Dieser vermeintliche Verlust des gemütlichen Kitzbühels ist ein nostalgisch verklärter Blick auf die Vergangenheit. Es hat früher andere Lokale gegeben, die zu der damaligen Zeit gepasst haben. Die Leute haben früher mehr die Geselligkeit gesucht, heute zieht man sich auch gerne in die privaten vier Wände zurück.
Dass sich die Bedeutung des Stadtzentrums verändert hat, ist kein Kitzbüheler Phänomen. So haben sich allerorts die Lebensmittelgeschäfte in der Peripherie angesiedelt. Dadurch müssen die Menschen, weniger in das Stadtzentrum. Das kann man natürlich mit einem Verlust der Identität beklagen, aber das ist, wie gesagt, kein Kitzbühel-Phänomen.

Reich und Schön zieht es nach wie vor nach Kitzbühel. Schöne Orte gibt es jedoch überall auf der Welt. Warum wirkt Kitzbühel so anziehend?
Wir haben es geschafft, uns als gesellschaftlicher Ort zu etablieren. Wir sind ein Teil der Orte, wo die Society zu gewissen Zeiten hin muss, um gesehen zu werden. Dabei spielen Veranstaltungen, wie das Hahnenkammrennen, natürlich eine große Rolle. Entscheidend ist sicher aber auch die Schönheit der Landschaft und unser kleines, natürlich gewachsenes Städtchen. Im Unterschied etwa zu St. Anton oder Ischgl haben wir einen historischen Stadtkern, der für eine lange städtische Tradition vor dem Tourismus steht.  

Wenn jemand das erste Mal nach Kitzbühel kommt, was sollte er sich unbedingt anschauen?
Man sollte durch die Altstadt spazieren, sich bei einem Kaffeehaus niedersetzen und dann einfach das Treiben auf sich wirken lassen.

Was macht für Sie den Charme von Kitzbühel aus?
Abgesehen von der Altstadt, ist es dieser faszinierende Mix aus Bodenständigkeit, Glitzer und Glamour, der in Kitzbühel herrscht. Die Mischung aus Einheimischen, Gästen und Zweitwohnsitzlern macht den Ort aus.
Johanna Monitzer

 
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