Kitzbüheler Anzeiger
12.06.2017
News  
 

Die Kernthemen der Region fixiert

Eine ganze Region macht sich Gedanken über die Zukunft. Der Tourismusverband Wilder Kaiser mit seinen Gemeinden arbeitet gemeinsam mit der Bevölkerung ein Strategiekonzept „Lebensqualität am Wilden Kaiser“ aus. Vergangene Woche fand mit der öffentlichen Diskussion bereits der vierte Teil des Projektes statt.

Söll | In der Region Wilder Kaiser boomt der Tourismus, speziell im Sommer verbucht man starke Zuwächse. Obwohl es der Region wirtschaftlich sehr gut geht, macht man sich Gedanken über die Zukunft. Man will eine gemeinsame Strategie mit den Gemeinden der Region und auch der Bevölkerung entwickeln. Finanziert wird dieses Vorhaben mit Geldern aus der EU, das Vorhaben ist ein Leader-Projekt. Um eine bestmögliche Nutzung zu erreichen, wurden auch Profis mit ins Boot geholt. Begleitet wird das Projekt von Kristina Sommer­auer und Johann Madreiter.

Schritt für Schritt zum Ziel

Die ersten Schritte für die Erstellung der neuen Strategie „Lebensqualität am Wilden Kaiser“ wurden bereits getätigt. In drei Gruppen wurden die Empfehlungen für den Diskussionsabend, der am 31. Mai in Söll stattfand, ausgearbeitet. Fünf Schwerpunktthemen wurden erarbeitet und von der Bevölkerung gewichtet. Zu diesen Kernthemen konnte die Bevölkerung ihre Gedanken sowie Lösungsansätze einbringen und sich auch für eine Mitarbeit in den weiteren Arbeitsgruppen, die die Ziele zur Umsetzung bringen sollen, melden. Nach einer Aufbereitung der fünf Kernthemen durch die Berater, starten die Arbeitskreise im September mit ihren Aufgaben.

Die fünf erarbeiteten Kernthemen beziehen sich auf die Bereiche nachhaltiger Qualitätstourismus, Sensibilisierung für die Umwelt, der Jugend Pers­pektiven geben, leistbares Wohnen, die Identität der touristischen Region und den Stellenwert sowie die Rahmenbedingungen der Arbeitsplätze im Tourismus.

Perspektiven für die Jugend schaffen

Den größten Zuspruch beim Diskussionsforum erhielt das Kernthema „Der Jugend Perspektiven in der Heimat geben“. Einigkeit herrschte dabei, dass die Politik gefordert ist, den Rahmen für leistbaren Wohnraum zu schaffen. Ein Ins­trument dazu ist eine strenge Vertragsraumordnung. Mit der Schaffung von Wohnraum will man dem Abwanderungstrend in die Städte entgegenwirken und so einer Überalterung der Bevölkerung entgegenwirken. Angeregt wurde auch, dass illegale Freizeitwohnsitze erhoben und eventuell auch abgestraft werden. Ein weiteres Ziel ist, die Lebenserhaltungskosten mit dem Einkommen in Einklang zu bringen.

Stärkung des Qualitätstourismus

Regionalität und eine bessere Vermarktung gehören ebenso zur Stärkung des Qualitätstourismus wie das Niveau der Zimmerpreise. Schulungen für eine gute Preisargumentation wurden angeregt und auch eine verstärkte Bewusstseinsbildung für die Regionalität. Mit einem bewussten und authentischen Leben will man auch die Wertschätzung der Landwirtschaft als Erzeuger und auch Landschaftspfleger fördern.

Sensibilisierung für die intakte Umwelt

Aber auch die Umwelt und die Natur liegen den Menschen am Wilden Kaiser am Herzen. Auf Augenhöhe will man Einheimische und Gäste auf die sensi­blen Regionen aufmerksam machen. Einen Denkanstoß gab es auch zum Thema „Spaß- und Erlebnisgesellschaft“. Ebenso wurde die Sinnhaftigkeit von Feuerwerken in Frage gestellt.

Der Naturschutz und auch die Beachtung von Ruhezonen von  Mensch und Tier sollten beachtet werden.

Dauerhafter Dialog für die Identität

Der Weg des TVB Wilder Kaiser wurde mit dem Wunsch nach Dialogen bestätigt. Klärende Gespräche können Projekte nachvollziehbar machen. Der Wunsch, die Einheimischen mehr einzubinden, wurde mehrfach geäußert. Es gilt aber auch, Anreize für die Teilnahme an den Dialogen zu schaffen und diese am Leben zu erhalten. Zudem soll die Jugend in die Gespräche einbezogen und auch eigene Gesprächsrunden für junge Menschen geschaffen werden.

Imagepflege für die Tourismusberufe

Das Image der Tourismusberufe will man am Wilden Kaiser verbessern. Der Kontakt zu den Schulen wird gesucht und auch Aufklärung soll hier passieren.
Elisabeth M. Pöll

 
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