Kitzbüheler Anzeiger
13.06.2019
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Die Innovations-Lok ist gestartet

Bezirk | Der Bezirk bekommt einen Innovations-Manager: Mit dieser und weiteren Maßnahmen will die Wirtschaftskammer in Zusammenarbeit mit der Regionalentwicklung dafür sorgen, dass die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Betriebe erhalten bleibt. 

Digitalisierung und Innovation – die Schlagworte der Zeit und für so manchen vermutlich schon einmal zu oft gehört. Dennoch zeigte gerade erst eine aktuelle Studie zur Zukunftsfähigkeit der Bezirke Österreichs auf, dass Kitzbühel in diesem Bereich Nachholbedarf hat. „Wir erleben momentan große Veränderungen“, unterstreicht Wirtschaftskammer-Obmann Klaus Lackner.  Um den Anschluss nicht zu verpassen, sieht auch Bezirksstellenleiter Balthasar Exenberger Handlungsbedarf. Wie berichtet rangiert der Bezirk Kitzbühel auf dem 47. Gesamtrang aller Bezirke Österreichs. Was Wirtschaft und Innovation betrifft, steht man auf Platz 59. Das Rad neu erfinden muss man allerdings nicht: „In vielen Betrieben bei uns gibt es Innovationen“, so Exenberger. Ziel ist es nun, diese Initiativen zu vernetzen und der Gründerszene einen zusätzlichen Schub zu verleihen.

Plattform und „Kümmerer“ installiert
Das Mittel der Wahl ist dabei eine große Innovationsplattform, bei der alle Fäden zusammen laufen. „Es braucht aber auch einen Kümmerer“, unterstreicht Exenberger.
Somit wird außerdem die Funktion eines „Innovations-Managers“ geschaffen. „Die Ausschreibung der Position läuft bereits“, zeigt Obmann Lackner auf. Mit dieser Unterstützung im Hintergrund sollen vor allem Start-ups und KMU‘s dazu angeregt werden, schöpferisch tätig zu sein und Ideen zu entwickeln. Ein wichtiger Aspekt ist es zudem, die Zusammenarbeit mit der Forschung zu forcieren. Mit der neuen Plattform wird außerdem die Förderberatung auf ein ganz neues Niveau gehoben.
Es kann natürlich der beste „Innovations-Manager“ nichts ausrichten, wenn es keine gemeinsame Anstrengung gibt. Deswegen ist es auch Teil der Offensive, einen Pool von „Unterstützerfirmen und Organisationen“ zu schaffen, die das Projekt mittragen. „Geplant ist eine Veranstaltung für Unternehmer und Banken als Startschuss“, informiert die Wirtschaftskammer. Einen sehr starken Partner, der das Projekt mitträgt, gibt es bereits: das Regio-Tech bzw. die Regionalentwicklung. „Das Thema passt in unsere Ausrichtung“, sagt GF Stefan Niedermoser. Im Bezirk Kitzbühel gebe es wenig Zugang zu FH‘s oder Universitäten, „verschlimmernd kommt hinzu, dass wir keine technische Schule haben“. Zwar passiere viel Innovatives im Bezirk, aber „wir haben gespürt, dass die derzeit vorhandenen Strukturen nicht reichen.“ Das Projekt läuft zwei Jahre. Es ist ein Anstoß, um für innovative, hoch technisierte Unternehmen oder Start-ups ein gutes Umfeld zu bieten. Der Innovations-Manager wird im Herbst seine Arbeit aufnehmen. Insgesamt werden 120.000 Euro investiert, die Förderquote beträgt 80 Prozent. „In dem Förderprojekt geht es darum, das Feld vorzubereiten“, unterstreicht Niedermoser.

Hohe Gründungsquote im Bezirk
Dennoch brauche sich niemand zu sorgen, dass der Bezirk Kitzbühel jetzt zu Silicon Valley wird. „Die Gründungsquote im Bezirk ist sehr hoch“, bestätigt auch Exenberger. Es geht allerdings darum, den Unternehmen die Digitalisierung und Entwicklung neuer Ideen zu erleichtern – auf jeder Ebene.
Dieser Anstoß kommt übrigens gerade zur rechten Zeit, wie Bezirksobmann Klaus Lackner nochmals festhält: „Die Hochkonjunktur schwächt sich laut aktueller Prognosen etwas ab. Dennoch wird im Bezirk noch Wachstum erwartet. Allerdings nimmt derzeit die Investitionsbereitschaft der Betriebe ab, auch der Konsum flaut ab.“ Um dem entgegen zu wirken, braucht es Innovation, die nachhaltig wirkt und auch – in einem zweiten Schritt – hochwertige, nachhaltige Arbeitsplätze schafft. „Wir haben die Lokomotive gestartet, es ist jetzt an jedem, einzusteigen und mitzuhelfen, den Zug in Fahrt zu bringen“, so Niedermoser abschließend. Elisabeth Galehr

Stefan Niedermoser, Klaus Lackner und Balthasar Exenberger präsentierten vergangene Woche das große Projekt der Wirtschaftskammer für Digitalisierung und Innovation. Foto: Galehr

 
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