Kitzbüheler Anzeiger
20.12.2018
News  
 

Die Geister, die ich (nicht) rief

„Da Himmi wart nit“ – so der Titel des neuen Stückes der Heimatbühne Jochberg. Petrus muss sich darin noch etwas gedulden, denn die Verstorbenen Stelzl und Bömmerl haben noch etwas zu erledigen.   

Jochberg | „Jetzt bist du dran. Jetzt ist es soweit“ – Polizist Stelzl sitzt im himmlischen Vorzimmer und wartet auf Einlass. Jedoch hat jeder Tote, bevor sich die Himmelspforte öffnet, noch eine Aufgabe zu erfüllen. Stelzl muss als Geist zurück auf Erden, um den gerade verstorbenen Tischlermeister Bömmerl hinauf zum Himmel zu begleiten.

Leichter gesagt, als getan: Bömmerl will nicht in den Himmel, denn um die Zukunft seiner Tochter steht es schlecht und die Erbschleicher-Verwandtschaft steht auf der Matte. Außerdem weiß niemand, dass er kurz vor seinem Tod im Lotto gewonnen hat. Wer den Schein findet ist um drei Millionen Euro reicher. Die beiden Verstorbenen schmieden einen geisterhaften Plan...

Mit der Wahl der Komödie „Da Himmi wart nit“ aus der Feder von Markus Scheble und Sebastian Kolb ist der Heimatbühne Jochberg ein Volltreffer gelungen. Spielleiter Heinz Leitner inszenierte eine urkomische, aber zugleich auch feinsinnige Komödie. Man fiebert bis zum Ende hin mit, ob das Gute wohl siegen wird und darf dazwischen dank der wortwitzigen Dialoge herzhaft lachen.

Ein „geistreicher“ Spaß

Es fällt schwer, einzelne Schauspielleistungen herauszuheben, denn das ganze Ensemble spielt harmonisch und auf einem Niveau, das keine Wünsche offen lässt. Klaus Mauerlechner und Klaus Fuchs „begeistern“ im wahrsten Sinne des Wortes als kauzige Untote in den Hauptrollen. Herta und Alois Kofler reißen die Zuschauer als erbschleichende Verwandte mit ihrem Schauspiel-Talent wieder einmal vom Hocker. Für viele Lacher sorgen auch Gitte Fuchs als Schnapsdrossel und Petra Pohl aus geisterbeschwörende Haushälterin. Die leisen Töne der trauernden Tochter versteht Nina Mühlberger-Seisl in ihrem Schauspieldebüt perfekt zu übermitteln und auch Martin Luxner trifft es als gutmütiger Emmeran auf den Punkt. Erwähnt werden muss auch noch das liebevoll gestaltet Bühnenbild sowie die „geistreiche“ Technik von Markus Fuchs.

Ein rundherum toller Theaterabend, der zu Recht vom Premierenpublikum mit viel Applaus belohnt wurde!

Weitere Spieltermine
Die Heimatbühne Jochberg spielt „Da Himmi wart nit“ noch am 29. Dezember und 5. Jänner um 20 Uhr im Kulturhaus Jochberg. Kartenreservierungen unter 0664 4355273 (Mo bis Fr 14 bis 18 Uhr). Johanna Monitzer

Bild: Man fährt so in den Himmel auf, wie man gestorben ist: Stelzl (Klaus Fuchs) hat es beim Sockenanziehen erwischt, Bömmerl (Klaus Mauerlechner) im Schlaf.    Die beiden staunen nicht schlecht, was die Lebenden alles treiben. 

 
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