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Kitzbüheler Anzeiger
11.10.2018
News  
 

Die Buntheit, sie ist tief empfunden

Adi Holzer feierte am Freitag Vernissage unter dem Motto „Alle meine Quellen“. Viele Einflüsse prägen die Malerei des Künstlers, die Geheimnisse des Sakralen spielen genauso hinein wie die Lebenswelt des Zirkus.

Hopfgarten  | Dass Adi Holzer in Hopfgarten kein Unbekannter ist, bewies die große Schar jener, die am Freitagabend zur Vernissage strömten. In seiner Eröffnungsrede dankte Bürgermeister Paul Sieberer dem in Stockerau geborenen Künstler mit sehr persönlichen Worten für sein Schaffen, das unter anderem in der Aufbahrungskapelle in Hopfgarten zu bewundern ist.

Das Sakrale ist ein wichtiger Schwerpunkt in Adi Holzers Arbeit. Der renommierte Künstler, der mit seiner Frau „Kim“ in Dänemark lebt, gestaltete schon verschiedenste Kirchen in vielen Ländern.

Quellensuche entlang der Biographie

Monotones Schwarz-Weiß ist seine Sache nicht. Dennoch sollte sich der Betrachter von den fröhlichen, strahlenden Farben in Holzers Bildsprache nicht blenden lassen. Adi Holzer ist keiner, der plakative Oberflächlichkeit zelebriert, im Gegenteil – die Botschaft, die bei seinen Motiven dahinter steckt, ist noch viel lauter. Holzer unterstreicht dabei den Wert der Symbolik: Denn für ihn ist es wichtig, „dass Kunst Fragen stellt. Kunst versucht das Unmögliche: Unerklärbares anschaulich zu machen.“

Nicht umsonst betitelte Holzer die aktuelle Schau mit „Alle meine Quellen“. Anhand der Biographie lässt sich gut nachvollziehen, welche Werte und ja, welcher Glaube,  in die Leinwand und in seine Glasskulpturen hineinverwoben sind. Zu den frühesten Einflüssen zählt die Welt des Zirkus. Schon als Kind waren die Jahrmärkte in Stockerau ein Faszinosum für Adi Holzer. Die Leidenschaft sollte sich weiter ziehen und die Freundschaft zum berühmten Clown Charlie Rivel sowie später zu dessen Enkel Benny Schumann fügt dem Ganzen noch eine weitere Facette hinzu.

Ein blauer Elefant wider den Krieg

Holzers Kindheit wurde geprägt von den Ereignissen des Krieges und der Nachkriegszeit. Aufmerksame Beobachter der Ausstellung werden auch hierzu viele Hinweise in den Werken des Niederösterreichers finden – verwiesen sei an dieser Stelle etwa auf das Werk „Zirkusparade“ aus dem Jahr 2013. Alle seine Quellen fügte der Künstler selbst zusammen: „Ich interessiere mich für alles, was mich zu den Dingen, die ich mache, inspiriert. Da ist die Musik, Dichtkunst, Reisen und Religion.“ Diese Einflüsse führten zu einem regen Schaffen: Adi Holzer nahm an mehr als 300 Ausstellungen sowie internationalen Kunstmessen und -salons teil.

Glaskunst für den guten Zweck

Soziales Engagement ist für ihn ein wichtiger Pfeiler. Holzer ist gemeinsam mit seiner Frau Kim Sponsor der „Societatea Româna Speranța“ im rumänischen Temeswar und fördert mit den Copyrighteinkünften seiner Bildreproduktionen das Ferienhaus Speranța für behinderte Kinder. Er finanzierte 1998 etwa 75 Prozent der Baukosten dieser Einrichtung und sponsert seitdem die laufenden Betriebskosten. Kim erschafft seit 2008 als Künstlerin in den Schlierbacher Glaswerkstätten verschiedenartige Glaskunstwerke in Schmelzglastechnik, die sie ausschließlich zugunsten des Ferienhauses Speranța verkauft. Natürlich bestand auch im Rahmen der Hopfgartener Vernissage Gelegenheit, ein entsprechendes Objekt für den guten Zweck zu erstehen.

Die Ausstellung ist im Kunstraum Hopfgarten noch bis zum 3. November zu sehen. Sie ist jeweils am Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag von 10 bis 12 und 15 bis 18 Uhr, sowie am Mittwoch und Samstag von 10 bis 12 Uhr geöffnet. Elisabeth Galehr

Galerist Peter Ainberger (r.) und der Hopfgartener Bürgermeister Paul Sieberer (l.) hießen die Künstler Adi Holzer und Kirsten Inger Mygind (Holzers Ehefrau, genannt „Kim“) herzlich willkommen. Foto: Galehr

 
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