Die Architektur im Blickpunkt
Ein Rundgang der besonderen Art führte am Samstag, 13. Mai, durch Kitzbühels Altstadt.
Kitzbühel | Anlässlich des 40-jährigen Bestehens des Stadt- und Ortsbildschutzgesetzes, kurz SOG, erläuterten Architektin und Architekt Astrid Tschapeller und Mario Ramoni gemeinsam mit Stadtbaumeister Stefan Hasenauer und Museumsleiter Wido Sieberer ausgewählte architektonische Projekte, die zur Bewahrung der städtebaulichen Identität Kitzbühels beitragen sollen.
Im renovierten Altbau der Bezirkshauptmannschaft in der Hinterstadt 30 stieß der Abriss des historischen Stiegenhauses ebenso auf Kritik wie die gemalte Quaderfassade des ehemaligen Finanzamts schräg vis-à-vis. Während letztere als Reminiszenz an die Erbauung des Hauses in der Renaissance zu verstehen ist, war in ersterem Fall ein Kompromiss zwischen Funktionalität (Einbau eines Liftes) und historischem Baubestand zu treffen, der naturgemäß nicht auf allgemeine Zustimmung stoßen kann.
Die Meinungen waren geteilt
Auf geteilte Meinung stieß auch der im Anschluss besichtigte, zu einem Wohn- und Geschäftshaus umgebaute ehemalige Stadl des Hotels Tiefenbrunner in der Gänsbachgasse. Zumindest grundsätzlich wurde das Argument, dass mit der Holzfassade an die alte Funktion des Stadls und an die mit ihr verbundenen dörflichen Elemente der Stadt erinnert werden sollen, aber anerkannt.
Zwei weitere Programmpunkte der Führung waren mit dem Hotel Tyrol und der Kitzgaleria (ehemals Kaufhaus Tscholl) beispielhafter Architektur der 1930er und 1950er Jahre gewidmet. Nach einem Stopp bei einem im Bau befindlichen Projekt in der Florianigasse wurde der Rundgang im Museum mit dem Besuch der Ausstellung „Kontinuität und Wandel. Stadt- und Ortsbildschutz in Tirol 1976 – 2016“ beschlossen, die anlässlich des 40-Jahr-Jubiläums des SOG auch Halt in Kitzbühel machte. Foto: Museum