Kitzbüheler Anzeiger
20.07.2020
News  
 

Der, den alle Blumen faszinieren

Kitzbühel ist unter seiner Ägide regelrecht aufgeblüht: Nach 35-jähriger Tätigkeit als Stadtgärtner verabschiedet sich Ägidius „Gidi“ Mettler in den wohlverdienten Ruhestand - mit einem lachenden und einem weinenden Auge.

Kitzbühel, Oberndorf | Farbenprächtige Blumen- und Staudenbeete, dekorativ bepflanzte Eisen- und Holztröge, gepflegte Park- und Friedhofsanlagen, kreativer Blumenschmuck für Veranstaltungen, außergewöhnliche Blumendekorationen für Kreisverkehr und Straßenkreuzungen: Das imposante florale Erscheinungsbild von Kitzbühel trägt seit vielen Jahren die deutliche Handschrift von Stadtgärtner Gidi Mettler. Nicht zu vergessen das Jubiläumsgartl in der Gänsbachgasse, eine alljährliche Meisterarbeit in Planung und Bepflanzung, wie der Gärtnermeister begeistert verrät.  
Insgesamt 38 Jahre stand der Oberndorfer im Dienste der Stadtgemeinde, 35 Jahre davon war er als Stadtgärtner für die Gestaltung, Bepflanzung und Pflege aller Grünanlagen verantwortlich. Mit viel Kreativität, Schaffenskraft und Liebe zu den Pflanzen hat er in dieser Zeit unermüdlich zu einer markanten Verschönerung des Ortsbildes beigetragen und für Kitzbühel 1998 sogar eine hohe internationale Auszeichnung erzielt: Beim Europäischen Blumenschmuckwettbewerb, dem Entente Florale Europe, ging die Gamsstadt in der Kategorie „Städte“ als Silbermedaillengewinner hervor.  

„Jede Pflanze ist für mich etwas Besonderes“
Ob Grün-, Blatt- oder Blühpflanzen, Stauden oder Gehölze: Gidi Mettler schätzt sie allesamt. Jede einzelne Pflanze habe ihre ganz eigene Faszination, schildert der Gärtnermeister, der in seinem Beruf ganz offensichtlich seine Berufung gefunden hat. Denn für ihn hält das Gärtnern viel mehr bereit, als „nur“ pflanzen, jäten und gießen. Das kreative Gestalten und das individuelle Zusammenstellen von verschiedenen Formen und Farben zu einem blühenden Ganzen ist seine große Leidenschaft. Und so kombiniert er lustvoll farbenfrohe Sommerblüher mit Dill und Mangold und erntet für seine außergewöhnlichen Kreationen Lob und Anerkennung. Wie auch für den Yamagata-Garten nahe der Aquarena, den er anlässlich des Städtepartnerschaftsjubiläums nach den Kriterien japanischer Gartenbaukunst eigenständig geplant und bepflanzt hat.  

Dass er es, angesichts seiner frühen Begeisterung für den Beruf, einmal bis zum Meister bringen würde, hatte ihm einst schon Lehrmeister Karl Berger richtig prophezeit. Aufgehört zu lernen habe er aber nie, erklärt Mettler, der seinen reichen Erfahrungsschatz kontinuierlich erweiterte. Etwa auf Reisen und Ausflügen, um sich neue Anregungen zu holen. Denn seine Ansprüche an die eigene Arbeit sind hoch gesteckt.

Blumencorso mit 480 Teilnehmern
Befragt nach den Höhepunkten seiner beruflichen Laufbahn ist dem scheidenden Stadtgärtner der Historische Blumencorso, den er 1996 in Kitzbühel wiederbelebt hat, in bester Erinnerung. Vor allem, weil aus den erwarteten 120 Teilnehmern des Festumzuges überraschend 480 geworden waren. „Das war einer der schönsten Tage in meinem Leben.“
Der Abschied vom Berufsleben fällt Gidi Mettler nicht leicht, ein bissl Wehmut sei schon dabei, verrät er. „Ich habe immer gerne gearbeitet, weil ich mich dabei auch kreativ entfalten konnte.“
 Alexandra Fusser

Foto: Gidi Mettler liebt alle Blumen, vor allem die Rosen haben es ihm angetan. Die „Queen Elizabeth“ kultiviert er in seinem eigenen Hausgarten. Foto: Fusser

Biografie - Gidi Mettler, Jahrgang 1960, stammt vom Niederstrasserhof in Oberndorf. Gärtnerlehre im Betrieb Karl Berger in Oberndorf; erfolgreiche Ablegung der Gesellenprüfung 1979 und der Meisterprüfung 1985. Gärtner in den Betrieben Berger und Koppelmann, 1982 Eintritt in den Dienst der Stadtgemeinde Kitzbühel, 1985 Beförderung zum Stadtgärtner.
Gidi Mettler ist Feuerbrandsachverständiger, Begutachter und Berater für „Grünes, blühendes Tirol“ im Bezirk Kitzbühel sowie Fachvortragender, etwa für Obst- und Gartenbauvereine.
Der Familienvater ist verheiratet und Opa einer Enkelin.

 
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