Kitzbüheler Anzeiger
01.07.2019
News  
 

Der aktuelle Immobilienpreisspiegel

Bezirk  | Regional betrachtet waren im gesamten Bundesland Tirol und in faktisch allen Immobilienklassen Preissteigerungen zu beobachten. Allerdings hat die Steigerungsdynamik deutlich nachgelassen und ähnelt eher einer Seitwärtsbewegung“, beschreibt Tirols Fachgruppenobmann Philipp Reisinger die Situation im Bundesland. Gesamt wurden in Tirol 2018 11.391 Immobilienverkäufe verbucht, das ist ein Zuwachs von 4,8 Prozent, wobei bei den einzelnen Objektarten eine sehr unterschiedliche Entwicklung zu verzeichnen ist. Kitzbühel zeigte einen dynamischen Anstieg bei guten Wohnlagen, während dort die Premiumbereiche keinen signifikanten Anstieg verzeichneten.

Nachfrage übersteigt Angebot
Ein deutlich gebremster Anstieg, wenn auch natürlich auf hohem Niveau, bei einem durchschnittlichen m²-Preis von über 1.000 Euro. „Die Nachfrage in dieser Region übertrifft das Angebot allerdings bei weitem. Bei Grundstücken zur Betriebsansiedelung zeigen sich bei generell hochpreisigen Gebieten, wie Kitzbühel oder Innsbruck Stadt, durch die hohe Nachfrage für Betriebsgrundstücke in diesen Räumen bereits hohe Steigerungsraten bei einfachen bis guten Nutzwerten der Grundstücke.
In Kitzbühel hat sich die Steigerung bei Eigentumswohnungen-Erstbezug abgeschwächt. Bei den gebrauchten Eigentumswohnungen waren mit wenigen Ausnahmen in fast allen Bezirken Preissteigerungen festzustellen, die in den Bezirken durchwegs höher ausgefallen sind als bei dem Eigentumswohnungen-Erstbezug. Die Preissteigerungen waren bei allen Wohnanlagen und allen Wohnwerten gegeben. „Die Anzahl der Wohnungsverkäufe gesamt in Tirol beim Erstbezug als auch bei den gebrauchten Eigentumswohnungen sind von 2017 auf 2018 im Schnitt um 8,3 Prozent gesunken. Auffällig sind die Rückgänge der Wohnungsverkäufe in Innsbruck-Stadt mit 26,6 Prozent und in Innsbruck-Land mit 20,7 Prozent. Im Bezirk Kitzbühel wurden hingegen um 50,1 Prozent mehr Wohnungen verkauft“, erklärt Arno Wimmer (Bundesberufsgruppensprecher der Immobilienmakler Österreichs). In den anderen Bezirken waren die Schwankungen im üblichen Ausmaß. Einfamilienhäuser generieren die geringsten Steigerungsraten. Es ist zu beobachten, dass sich die Dynamik im Premiumbereich durchaus abschwächt. Hier scheint bereits der Plafond erreicht. Schnäppchen sind allerdings selten. Vielfach werden Einfamilienhäuser in guten Positionen von Bauträgern erworben, um dort dann verdichtet zu bauen. Bei Mietwohnungen in Tirol, bis auf punktuelle Ausreißer, wie in Telfs, zeigen die Ziffern eine rückläufige Tendenz bei den zu erzielenden Mietpreisen. Büroflächen sind in der Vermietung durchaus ambivalent. Während die höchsten Steigerungsraten in Kitzbühel und Innsbruck Land einhergehen, sind Büroflächen in Lienz und Reutte nur mit einem erheblichen Abschlag zu vermieten. Geschäftslokale liegen traditionell im Durchschnitt in Innsbruck Stadt am höchsten mit 25,40 Euro. Gefolgt vom Bezirk Kitzbühel mit der Stadt Kitzbühel und der Marktgemeinde St. Johann. Hier liegen die Durchschnittsmietpreise bei 24,3 Euro.

Kritischer Blick auf Interessentenmodell
Obmann Philipp Reisinger sieht das „Interessentenmodell“ sehr kritisch und fordert, auf dieses zu verzichten: „Es führt zu einer Einschränkung privater Bautätigkeit und reduziert das Angebot an Mietwohnungen. Die Folge wird sein, dass insgesamt weniger Wohnbauprojekte umgesetzt und vor allem weniger Mietwohnungen zur Verfügung stehen werden. Letztlich sinkt das Angebot für jene, die auf eine Mietwohnung angewiesen sind und sich keine Wohnung im Eigentum leisten können. Diese Entwicklung wäre für die privaten Bauträger, die Tiroler Bauwirtschaft und letztlich auch für Wohnungssuchende negativ.” Wimmer ergänzt: „Das Interessentenmodell führt zu einer Verknappung des Marktes und zu Verzerrung der Preise. Dadurch werden zu wenige Wohnungen zur Miete zur Verfügung stehen.

Die Branchenvertreter Philipp Reisinger und Arno Wimmer präsentierten den Immobilienspiegel 2019. Foto: WK/Die Fotografen

 
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