Kitzbüheler Anzeiger
05.05.2020
News  
 

Der Sommerstart ist noch offen

Wann und ob die Sommer­saison auch für die Bergbahnen beginnt, ist noch offen, jedoch ist man bei der Bergbahn AG Kitzbühel gerüstet für den Sommerstart. Das Investitionsprogramm wurde gestrafft, die Liquidität des Unternehmens ist gesichert.

Kitzbühel | Die Bergbahn AG Kitzbühel steuerte im vergangenen Winter auf ein neues Rekordergebnis zu. „Die Zahlen waren im ersten Quartal sensationell, es wäre ein sagenhafter Rekord geworden“, erzählt Anton Bodner, Vorstand der Bergbahn AG Kitzbühel. Doch dann kam der Lockdown und im Skigebiet herrschte Stillstand – zumindest was die Skifahrer betrifft, denn die Mitarbeiter waren noch mit Aufräum- und Revisionsarbeiten beschäftigt. „Die Erlösverluste betragen 6,5 Millionen Euro, wir sind schon jetzt im Minus“, gibt Walter Astl, Vorstand der Bergbahn AG Kitzbühel zu bedenken. In der „Worst-Case“-Annahme (ohne Sommerbetrieb) wird der finanzielle Schaden mit 14 Millionen Euro beziffert.

Investitionsprogramm wurde reduziert
Das geplante Investitionsvolumen betrug 12,6 Millionen Euro, aufgrund des Lockdown wurde das Investitionsprogramm angepasst. „Große Investitionen waren für heuer sowieso nicht geplant. Das Investitionsvolumen wurde auf 9,6 Millionen reduziert“, erzählt Bodner. Der Fokus wird auf den Pistenkomfort und die Sicherheit gelegt. Verbesserungen bei der Beschneiung und Wasserfassungen sowie der Pistenqualität gehören zu den Umsetzungen im heurigen Sommer. Die Technik­abteilung der Bergbahn AG Kitzbühel ist aber nicht untätig. „Alle Projekte werden weitergeführt. Die einzelnen Vorhaben werden vorbereitet und eingereicht und sobald sich die Lage gebessert hat, können wir  die Maßnahmen gleich umsetzen“, erzählt Astl. „Wir planen und arbeiten momentan für die Schublade, um zum rechten Zeitpunkt bereit zu sein“, ergänzt Bodner.

Verlässlicher Partner für Betriebe
„Wir wollen auch in dieser Zeit ein ganz verlässlicher Partner sein, für die Betriebe und für alle, die mit uns zusammenarbeiten. Dabei ist die Liquidität wichtig, um zum einen das Geld zu haben, um die verbindlichen Verpflichtungen erfüllen zu können, und zum anderen, um ein starker Partner für Unternehmer sein zu können. Wir sind in der glücklichen Lage, gut mit den Banken verhandeln zu können und so unsere Liquidität zu sichern. In solch schwierigen Situationen müssen alle einen Beitrag leisten und wir verlangen auch unsere Beiträge – in Form von Preisnachlässen. Dafür gibt es die Garantie, dass wir die Leistungen auch bezahlen“, erklärt Bodner, der den Betrieben auch zukünftige Zusammenarbeit in Aussicht stellt.

Bodner: „Sind für den Sommer vorbereitet“
Einen konkreten Termin für den Neustart bei den Seilbahnen gibt es noch nicht. „Ob und wann es losgeht, ist noch nicht zu erfahren, jedoch sind wir hartnäckig“, sagt Vorstand Anton Bodner. Für einen etwaigen Saisonstart ist man bei der Bergbahn AG Kitzbühel bereits gerüstet. Die Revisionsarbeiten bei den Seilbahnen sind so gut wie abgeschlossen und auch Vorkehrungen für Hygienemaßnahmen wurden bereits getroffen. „Es wurden bereits Schutzmaßnahmen für unsere Mitarbeiter und Gäste getroffen. Neben Schutzmasken und -kleidung wurden auch Masken für unsere Gäste angekauft. Zudem wurden Abstandsmarkierungen am Boden angebracht“, erzählt Vorstand Walter Astl. Mit dem Maßnahmenkatalog der WKO steigt bei der Bergbahn AG Kitzbühel auch die Hoffnung auf einen baldigen Saisonstart, bei dem die Hahnenkamm- und Fleckalmbahn als erste Anlagen in Betrieb gehen. Weitere Anlagen würden nach Bedarf in den Sommerbetrieb starten. „Die Entscheidung, wann wir starten dürfen, liegt bei den Behörden und deren Einschätzung der Situation. Die Sicherheit hat aber auch bei uns oberste Priorität“, sagt Bodner, der betont, dass 95 Prozent der WKO-Maßnahmen bei der BAG bereits umgesetzt sind.

Spätestens mit dem Start in die Sommersaison, aber voraussichtlich zwei Wochen zuvor, startet auch der Vorverkauf der Saisonkarten, die auch im Sommer bei den Bahnen der Bergbahn AG Kitzbühel gültig sind. „Der Vorverkauf der Saisonkarten ist auch für unsere Liquidität wichtig. Im letzten Jahr haben wir 16.000 Saisonkarten verkauft, diese Zahl werden wir heuer wahrscheinlich nicht erreichen“, sagt Walter Astl.

Grenzöffnung wichtiger touristischer Impuls
Für die beiden Bergbahn-Vorstände ist die Öffnung der Grenzen für den touristischen Sommerverlauf entscheidend. Aber auch die Freizeitwohnsitze spielen laut Bodner im kommenden Sommer eine tragende Rolle. Für den Sommerbetrieb spielt die Entwicklung im Tourismus und die Nachfrage eine große Rolle.
„Ich denke, es wird alles ein bisschen anders werden und das grundsätzliche Verständnis wird sich ändern. Das Motto ‚besser und nicht größer‘ wird in einem anderen Sinn eine große Bedeutung bekommen“, sagt Bodner. Elisabeth M. Pöll

Die Bergbahn-Vorstände Anton Bodner (links) und Walter Astl blicken positiv, aber auch nachdenklich in die Zukunft. Foto: Pöll

 
Kontakt
Tel.: +43 (0) 5356 6976
Fax: +43 (0) 5356 6976 22
E-Mail: info@kitzanzeiger.at
Virtuelle Tour
Rundblick - Virtual Reality
Werbung
 
Zurück Aktuelle Gemeinde Archiv Suchen