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Kitzbüheler Anzeiger
13.07.2020
News  
 

Der Blick in den Immopreisspiegel

Die Branche stellte vor Kurzem den aktuellen Immobilienpreisspiegel vor. Im vergangenen Jahr kam es zu moderaten Preis- und Wertanstiegen in nahezu allen Klassen.

Kitzbühel, Tirol | Der Immobilienpreisspiegel ist eine wichtige Unterlage für Treuhänder, alle beratenden Berufe und Konsumenten. „Er reflektiert die im vergangenen Jahr erzielten Durchschnittspreise für verschiedene Liegenschaftsarten in allen politischen Bezirken Österreichs“, erklärt Philipp Reisinger, Obmann der Fachgruppe Immobilien- und Vermögenstreuhänder der Tiroler Wirtschaftskammer. Insgesamt wurden in Tirol 2019 12.313 Immobilienverkäufe mit einem Verkaufsvolumen von 4,022 Mrd. Euro verbüchert. Das ist ein Zuwachs von 8,1 Prozent bei der Anzahl der Verkäufe und 14,1 Prozent beim Verkaufsvolumen. 17 Prozent davon entfielen auf Grundstücke. Es ist festzustellen, dass bei vielen Grundstücken, die bereits gewidmet sind, die Eigentümer vielfach keine Verkaufsabsichten haben und diese somit dem Markt nicht zur Verfügung stehen. „Ein generelles Tiroler Problem“ meint Philipp Reisinger, der in der Region Kitzbühel eine ähnliche Entwicklung sieht: „Gewidmetes Bauland ist vielfach nicht am Markt, Neuwidmungen erfolgen eher zögerlich. Bei den Eigentumswohnungen-Erstbezug sind die Preise durchwegs leicht bis mittel gestiegen. Bei den gebrauchten Eigentumswohnungen waren mit einer Ausnahme in allen Bezirken Preissteigerungen festzustellen, die jedoch von Bezirk zu Bezirk sehr unterschiedlich ausfielen – auch abhängig von Lagekriterium und Wohnwert. „In Kitzbühel und Kufstein ist ein gleichmäßiger Preisanstieg in allen Qualitätsklassen im Bereich von Eigentumswohnungen zu beobachten“, attestiert Philipp Reisinger. Naturgemäß in Kitzbühel auf einem höheren Niveau.

Kitzbühel ist ein Nischenmarkt
Die Mietpreise sind ebenfalls gestiegen. In Kitzbühel um 9,8 Prozent, wie Reisinger erläutert. Doch die Immobilienszene im Bezirk sei ein starker Nischenmarkt, der zusätzlich geprägt wird von der Vermietung an Auswärtige. Dies alles dürfte bei der Steigerungsrate eine Rolle spielen. Reisinger unterstreicht, dass durchaus auch leistbares einheimisches Wohnen im Bezirk Kitzbühel möglich ist – unter anderem durch das Engagement der gemeinnützigen Bauträger.
„Für die Schaffung von preiswertem Wohnbau sieht die Fachgruppe der Immobilien- und Vermögenstreuhänder die weitere Anpassung der Förderungsrichtlinien, insbesondere der förderbaren Grundkosten, auf ein marktkonformes Niveau, als unerlässlich an. Wir fordern die Fokussierung des Landes Tirol auf die Eigentumsbildung der jungen Bevölkerung. Eine Subjektförderungsoffensive wäre gefragt. Vereinfachte Bauvorschriften würden preiswerteres Bauen ermöglichen. Leider ist derzeit das Gegenteil der Fall. Ein Beispiel ist hier die verpflichtende Vorsorge von E-Ladestationen an Garagen im Wohnbau“, erklärt Philipp Reisinger abschließend. E. Galehr/KA

Foto: Der Fachgruppenobmann der Immobilien- und Vermögenstreuhänder, Philipp Reisinger und Obmann-Stv. Arno Wimmer präsentierten die Zahlen. Foto: WKT

Aufgefallen - Eine Liga für sich
Laut einer Erhebung der Immoplattform Remax umfasste der Markt für österreichische Luxusimmobilien im Jahr 2019 ein Volumen von drei Milliarden Euro. Kitzbühel mischt dabei ganz vorne mit. Die Top-Fünf-Einfamilienhäuser in Tirol waren den Käufern jeweils 6,62 Mio. Euro wert, zwar um -9,5 Prozent weniger als 2018, aber trotzdem immer noch in einer anderen Liga als alle anderen Bundesländer. Von den Tiroler Schmuckkastlhäusern, die es ins nationale Fünf-Prozent-Ranking geschafft haben, lagen 76 im Bezirk Kitzbühel, 18 in Innsbruck-Land, 17 in Kufstein, 12 in der Stadt Innsbruck, sieben in Schwaz und die anderen in Reutte, Landeck, Imst  bzw. in Lienz-Osttirol. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Wohnungen: 406 Tiroler Wohnungen schafften es in das nationale Top-Fünf-Prozent-Ranking, das heißt jede 14.Tiroler Wohnung fiel unter diese bundesweite Luxus-Definition.

Die Eintrittsbarriere in den erlauchten Zirkel der Tiroler Top-Fünf-Prozent-Wohnungen liegt bei 580.000 Euro und ist im letzten Jahr um +5,6 Prozent gestiegen. Die allerteuersten Wohnungen finden sich wiederum im Bezirk Kitzbühel – 24 der 25 teuersten – und eine in Landeck. Die fünf teuersten gingen um durchschnittlich 3,14 Mio. Euro an neue Eigentümer. Das entspricht einem Rückgang um -23,8 Prozent.Dachgeschosswohnungen sind besonders begehrt und auch hier mischt Kitzbühel – neben Wien – kräftig mit: 14 dieser Wohnungen im Top-5-Ranking befinden sich in Kitzbühel, die fünf teuersten um 1,87 Mio. Euro. Das Interesse an Toplagen nehme deutlich zu, die Preisentwicklung bei A-Lagen steigt. Auch der Anlagegedanke spielt mit hinein. gale/KA

 
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