Kitzbüheler Anzeiger
16.09.2016
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Denn das Gute liegt oft so nah

Sieben Tiroler Künstler geben in der Zeitkunst Galerie Kitzbühel einen Einblick in ihr Schaffen. Eine Ausstellung, die vielfältiger nicht sein könnte.

Kitzbühel | Welch hohes künstlerisches Potential auch bei uns herrscht, stellt die neue Ausstellung in der Zeitkunst Galerie Kitzbühel unter Beweis. Sieben Künstler, die unterschiedlicher nicht sein könnten, zeigen in der Gemeinschaftsausstellung „Home Sweet Home 2“ einen Auszug ihres Schaffens. „Es gibt so viele tolle Künstler in unserem Land. In der Ausstellung sollte für jeden Kunstgeschmack etwas dabei sein“, veranschaulicht Galerist Bernd Maier.

Der Kitzbüheler Anzeiger durfte dem Kunstkenner vorab beim Aufhängen der Bilder über die Schulter schauen. Für die Ausstellung hat der Galerist Werke von Matthias Bernhard, Hellmut Bruch, Heinz Gappmayr, Hans Grosch, Claudia Hirtl, Peter Sandbichler und Markus Strieder ausgewählt.

Quadratformen und Faltbilder mit Botschaft

Der in Hall lebende Künstler Hans Grosch zeigt seine geometrischen Bilder. Die Bilder arbeiten mit Teilungen der Fläche, wobei der Künstler immer wieder Quadratformen verwendet.

Faszinierend sind auch die Faltbilder von Peter Sandbichler. „Bei den verwendeten Zeitungsberichten geht es nicht um die Faltung, sondern auch um die Botschaft. So entsteht ein optisch raffiniertes Spiel aus Zeit und Raum“, erklärt Maier.

Landespreisträgerin Claudia Hirtl

Mit dem diesjährigen Landespreis für zeitgenössische Kunst des Landes Tirol wurde im Frühjahr Claudia Hirtl ausgezeichnet. Die Künstlerin lebte einige Zeit in Japan und ließ sich von den Schriftzeichen inspirieren. Auf schmalen Leinwänden setzt sie farbliche Akzente.

Von Markus Strieder sind Tuschezeichnungen aus den frühen 90iger Jahren sowie zwei seiner berühmten Skulpturen zu sehen.

Lichteffekte und Sprache als Kunstgegenstand

Im wahrsten Sinne „erleuchtend“ sind die Werke aus fluoreszierendem Acrylglas von Hellmut Bruch. Die Arbeiten beziehen sich auf das Licht, auf die Gravitation und auf die Fibonacci-Folge bzw. auf den Goldenen Schnitt. „Dieses fast vergessene, universale und klassische Harmoniegesetz, das sich der Mensch von der Natur abgeschaut hat, gewinnt immer mehr an Aktualität und Bedeutung. Es wird als Wachstums- und Formbildungsgesetz in den verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen erkannt. Diese Erkenntnisse begeistern und inspirieren mich“, lässt Bruch auf seiner Homepage wissen.

Auf das Wesentliche reduziert und doch voller Aussagekraft sind die Bilder von Heinz Gappmayr. Sein Werk baut auf einer umfassenden sprachlich-bildnerischen Grundlagenarbeit auf und verknüpft Aspekte der Sprachforschung, der Bildtheorie und Philosophie. Die Sprache selbst wird zum Kunstgegenstand.

Matthias Bernhard mit neuem Werk

Eines der Highlights der Ausstellung liefert der heimische Künstler Matthias Bernhard mit seinem Bild „Das Bienchen Ursolinchen oder der Schmetterling des Todes“, das zum ersten Mal in einer Ausstellung gezeigt wird. Zwei Jahre lang arbeitete der Künstler daran. „Wie alle meine Bilder, ist auch dieses autobiographisch. Ich habe darin eine Beziehung verarbeitet“, erzählt Bernhard. Die vielen Schichten von Farben sowie die eingearbeiteten Gegenstände zeugen von einem langen Prozess. Der aufstrebende Kitzbüheler Künstler zeigt außerdem einige seiner neuesten Arbeiten.

Die Ausstellung wird am 17. September eröffnet

Die Ausstellung „Home Sweet Home 2“ wird am Samstag, 17. September, um 11 Uhr eröffnet. Die einleitenden Worte wird Angelika Gründler-Couts sprechen. Im Anschluss ist die Ausstellung bis 28. Oktober von Mittwoch bis Freitag jeweils  von 15 bis 18 Uhr oder nach Vereinbarung geöffnet.

Die Zeitkunst Galerie wird auch wieder an der „Langen Nacht der Museen“ am 1. Oktober teilnehmen. Mehr zur „Langen Nacht der Museen“ lesen Sie in einer der nächsten Ausgaben des Kitzbüheler Anzeigers.
Johanna Monitzer

Bild: Der Kitzbüheler Anzeiger durfte vor der Eröffnung einen Blick auf die neue Ausstellung in der Zeitkunst Galerie werfen. So beeindruckt der Kitzbüheler Künstler Matthias Bernhard (im Bild mit Galerist Bernd Maier, rechts) mit seinen neuesten, im wahrsten Sinne des Wortes „vielschichtigen“ Arbeiten. Ein echter Hingucker.   Foto: Monitzer

 
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