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Das Museum als Winterwunderland
Kitzbühel und der Winter – ein Zusammenspiel, das die Menschen lieben. Bei der Eröffnung der neuen Sonderausstellung „Kitzbühel Winter.Wunder.Land – Die Erfindung eines Klischees“ platzte das Museum aus allen Nähten.
Kitzbühel | Der Wilde Kaiser, die Kirchtürme der Altstadt, das prominent ins Bild gerückte Grand Hotel: Die von Michael Rainer kuratierte Ausstellung zeigt die ältesten fotografischen Aufnahmen der Stadt und ihre druckgrafischen Vorlagen aus dem 19. Jahrhundert.
Die ersten Winterfotos
Sie beleuchtet Mechanismen der Vermarktung und Popularisierung der bis heute gebräuchlichen Klischees des Wintersports und betrachtet die frühe massenmediale Verbreitung von Wahrnehmungen der Stadt und ihrer umgebenden Landschaft. „Es geht um die Zeit, als die ersten Winter- und Wintersportfotos entstanden sind und damit Kitzbühel als Wintersportplatz erfunden worden ist. Das war bereits vor 1914“, sagt Wido Sieberer.
Aus diesen Fotos und Gemälden, unter anderem von Alfons Walde, ist ein Bild von Kitzbühel entstanden, das für die Bewerbung genützt wurde. Die „Marke Kitzbühel“ hat sich daraus in den 1920er- und 1930er-Jahren entwickelt, manifestiert u.a. im Logo der Walde-Gams.
Im Zentrum der Ausstellung stehen weiters sechs Fotografien des Stuttgarter Fotografen Hans Hildenbrand (1870-1957), die eine Skitour im Jahr 1912 auf das Kitzbüheler Horn zeigen. Hildenbrands Bildergeschichte aus dem verschneiten Kitzbühel ist ein Meilenstein in der Darstellung des Skilaufs und produzierte genau jene Sehnsuchtsbilder des winterlichen Tourismus, die unsere Wahrnehmung des Skisports bis heute prägen.
Kurator Michael Rainer schwärmte von der Arbeit an der neuen Ausstellung: „Das Schönste war die Arbeit in Kitzbühels Stadtarchiv. Welche Schätze da liegen, ist unfassbar. Etwa Zehntausende Postkarten oder Franz-Reisch-Originalfotografien für seinen Skitourenführer.“
Bilder auf Instagram
Auch von zu Hause lässt sich die bis 19. April 2025 laufende Sonderausstellung miterleben.
Auf dem Instagram-Kanal @winterwunderkitz werden in den nächsten Monaten regelmäßig viele Fotos näher vorgestellt. Öffnungszeiten im Museum Kitzbühel: von Dienstag bis Sonntag jeweils von 14 bis 18 Uhr sowie am Samstag von 10 bis 18 Uhr. KA
Bild: Die Ausstellung erkundet Ursprünge der Bilderwelt rund um den Wintertourismus in Kitzbühel. Das Klischee der Marke Kitzbühel als „Wintersportplatz 1. Ranges“ zeigt sich anhand von Fotografien und Postkarten vor dem 1. Weltkrieg sowie ihrer Anwendung in der Werbung in der Zwischenkriegszeit. Foto: alpinguin