Kitzbüheler Anzeiger
10.10.2020
News  
 

Corona sorgt für Konzertabsage

Die Bezirkshauptmannschaft genehmigte das geplante Konzert der „Fäascht Bänkler“ in Jochberg aus Sicherheitsbedenken nicht, in Rattenberg durften die Schweizer jedoch aufspielen. Für Veranstalter Mathias Gandler unverständlich.

Jochberg | Monatelang hatten Mathias Gandler (sunset Events) und seine Mitstreiter auf das große Ereignis hingefiebert – am vergangenen Mittwoch war dann klar: Das Open Air der „Fäascht Bänkler“, das vergangenen Samstag in Jochberg in Szene hätte gehen sollen, fiel der Corona-Pandemie zum Opfer. „Und das, obwohl wir alles getan haben, um es doch noch möglich zu machen“, ist Mathias Gandler enttäuscht.
„460 Personen, selbstverständlich alle mit zugewiesenem Sitzplatz, wollten kommen, um die Schweizer Band zu hören“, freute sich der Veranstalter über den Erfolg.
Allerdings kam vergangene Woche der Rückschlag. „Bis vor zwei Wochen waren die Gemeinden für eine Veranstaltung bis 600 Personen zuständig“, erklärt Gandler. Ein neues Gesetz, das letzte Woche in Kraft getreten sei, habe die Sachlage völlig geändert. Veranstaltungen ab 250 Personen müssten jetzt von den jeweiligen Bezirkshauptmannschaften bewilligt werden.

Standort verlegt und Konzept erstellt
„Wir haben hier auch sehr schnell reagiert. Wir haben hinsichtlich der Vergrößerung des Veranstaltungs-Geländes den Standort des Konzerts vom Musikpavillon zum Wagstättparkplatz verlegt. Außerdem legten wir ein 48 Seiten starkes Präventionskonzept vor, in der Hoffnung dem Gesetz damit Genüge zu tun“, so Gandler. Doch dann kam die große Überraschung: Die Bezirkshauptmannschaft untersagte das Konzert. „Aus rein sicherheitsfachlicher Sicht wäre die Veranstaltung zwar vertretbar gewesen“, weiß Gandler, „was uns auch die Bezirkshauptmannschaft bestätigte“. Doch der Paragraph 10 Abs. 4 der COVID-19-Maßnahmenverordnung machte ihnen einen Strich durch die Rechnung.
„Unabhängig von einem schlüssigen Präventionskonzept dürfen Veranstaltungen mit mehr als 250 Personen nur dann genehmigt werden, wenn es die epidemiologische Lage im Einzugsgebiet der Veranstaltung zulässt und die Kapazitäten der Gesundheitsbehörde im Falle einer notwendigen Kontaktpersonennachverfolgung gegeben sind“, informiert der zuständige Bezirkshauptmannstellvertreter, Martin Grander.Zum Zeitpunkt der Entscheidung sei die „Ampelfarbe“ im Haupteinzugsgebiet der Veranstaltung (Bezirke Kitzbühel und Kufstein) gelb bzw. orange. Die Behörde habe daher die Genehmigung einer Veranstaltung mit über 400 Personen als unverantwortlich erachtet.

Gleichzeitig ist derzeit mehr als die Hälfte der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der BH Kitzbühel neben dem Regeldienst für die Bekämpfung der Pandemie im Einsatz. „Uns stehen Restkapazitäten für das Kontaktpersonenmanagement im Falle eines so großen Ereignisses nicht zur Verfügung. Zusätzlich genehmigte Planstellen werden erst im Laufe der nächsten Wochen besetzt“, betont Martin Grander.
Nachvollziehen können die Veranstalter diese Entscheidung nicht, zumal die „Fäascht Bänkler“ am Freitag in Rattenberg ein Konzert gespielt haben. „Hier hat es keine Probleme gegeben“, erzählt Gandler, der in jedem Fall im nächsten Jahr die Band nach Jochberg holen will. Margret Klausner

Bild: Mathias Gandler mit den „Fäascht Bänklern“ am vergangenen Freitag beim Konzert in Rattenberg. Die BH Kufstein hatte dieses genehmigt, die BH Kitzbühel lehnte aus Kapazitätsgründen ab. Foto: Gandler

 
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