Kitzbüheler Anzeiger
04.10.2019
News  
 

Bergretter hoffen auf Lösung

Nach wie vor sind die St. Ulricher Bergretter auf Herbergssuche. Der Bau eines Rettungszentrums ist vom Tisch, ein Neubau anstatt der Container wäre der Wunsch.

St. Ulrich | Anfang des Jahres gingen die Wogen zwischen der St. Ulricher Bergrettung und der Gemeinde hoch. Grund dafür war die – für die Retter unhaltbare – Situation in den für sie aufgestellten Containern.
Wie berichtet, war die Ortsstelle der Bergrettung, die auch die Gemeinden St. Jakob und St.  Ulrich betreut, bis vor rund einem Jahr in eigenen Räumen in der Volksschule untergebracht. Nachdem diese aber für den Schulbetrieb benötigt wurden, mussten die Bergretter ausziehen. Die Gemeinde ließ daher beim Bauhof Container aufstellen. Diese entpuppten sich für die 38 Bergretter als absolute Katastrophe. Die Con­tainer seien feucht. Die teuer angeschafften Ausrüstungsgegenstände, wie Seile aber auch die Funktechnik usw., werden kaputt, klagten die Retter schon nach ein paar Monaten. Schließlich ginge es hier um Menschenleben. Es fehlen auch Sanitäranlagen sowie ein Raum für die Betreuung von Angehörigen. Immerhin arbeite man freiwillig über 4.000 Stunden im Jahr und betreue 90 Kinder in Kletterkursen, klärte damals Ortsstellenleiter Sebastian Widmoser den Gemeinderat auf.

Bergretter drohten mit Schließung
Die in der damaligen Sitzung vorgestellte Lösung wurde von den Gemeinderäten alles andere als goutiert. Die Bergrettung dachte an den Bau eines eigenen Rettungszentrums. Gemeinsam mit Wasserrettung und Lawinenkommission sowie dem örtlichen praktischen Arzt wurden Pläne gewälzt. Doch der Gemeinderat war mit den Plänen alles andere als einverstanden, zumal das Gemeindebudget sowieso angespannt ist. Die Bergretter drohten in ihrer Verzweiflung sogar mit der Schließung der Ortsstelle.
Inzwischen sind die Wogen etwas geglättet. Nach der hitzigen Sitzung wurde eine Arbeitsgruppe gebildet. Jetzt gibt es erste Vorschläge.  
Wie sich herausstellte, ist der Platz für die Bergretter beim Bauhof ideal, nur die Unterkünfte sind es nicht. Hier wünschen sich die Retter eine rasche Lösung, wie auch deren Leiter Sebastian Widmoser betont. In der jüngsten Gemeinderatssitzung informierte Bürgermeisterin Brigitte Lackner die Mandatare über die Vorstellungen. Demnach wünschen sie sich dort ein Gebäude. „Für uns ist der Standort ideal“, sagt Widmoser. Der Hubschrauber könne dort „diskret“ landen, also ohne Gaffer, wie es im Dorf oft vorgekommen ist. Überdies ist er auch in der Nähe des „Hot­spots“ Buchensteinwand. 

„Hier stellt sich die Frage, was zum einen der Landesverband zu einem solchen Projekt beiträgt, zum anderen müssen auch die Gemeinden St. Jakob und Hochfilzen ins Boot geholt werden“, erklärte GV Mario Horngacher und erhielt hier Zustimmung seitens seiner Kollegen, auch wenn Verständnis für die Platznöte da ist. Jetzt werde vorerst ein Projekt ausgearbeitet und die Kosten für einen solchen Bau eruiert, so Widmoser. Margret Klausner

Derzeit sind die St. Ulricher Bergretter noch in Containern beim Bauhof untergebracht. Der Standort hat sich als optimal erwiesen, die Unterkünfte sind es noch nicht. Derzeit arbeiten sie ein neues Projekt aus. Foto: Klausner

 
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