Kitzbüheler Anzeiger
01.07.2018
News  
 

Aus zwei Häusern wird eins

Das Haus Hinterstadt 34 wird mit dem Museum verbunden. Der Kitzbüheler Anzeiger war mit Museumsdirektor auf Baustellen-Lokalaugenschein.  

Kitzbühel | Die erste Bauphase, um das Museum Kitzbühel mit dem Nachbarhaus (Hinterstadt 34) zu verbinden ist abgeschlossen. „Herzstück der ersten Bauphase war der Bau des Liftschachtes sowie des neuen Stiegenaufgangs“, erklärt Museumsdirektor Wido Sieberer, während wir mit ihm den Baufortschritt besichtigen.

Eindrucksvoll wurde ein beachtlicher Liftschacht bis in das Obergeschoss in die Bausubstanz, die teilweise aus dem 16. Jahrhundert stammt, geschlagen. Auch die Verbindungsgänge zu den jetzigen Ausstellungsflächen im Museum verstecken sich bereits hinter Abdeckungen. „Natürlich erfolgen die Bauarbeiten unter den strengen Augen des Denkmalschutzes. Wir sind sehr froh, dass sich diese Möglichkeit ergeben hat, denn im bisherigen Museum wäre ein Lifteinbau ein viel komplizierteres Unterfangen gewesen“, veranschaulicht Sieberer.

Rund 250.000 Euro kostete erst Bauphase

Rund 250.000 Euro wurden für die erste Bauphase veranschlagt, die aus dem Budget der Stadtgemeinde Kitzbühel finanziert wird. Für den Lift selber bringt der Museums-Förderverein unter der Leitung von Tourismuspräsidentin Signe Reisch rund 70.000 Euro auf. Durch die Verbindung der beiden Häuser können auch neue Ausstellungsflächen für das Museum lukriert werden. „Wir gewinnen rund 250 Quadratmeter an Ausstellungsfläche dazu“, zeigt Sieberer auf. Der Museumsdirektor könnte sich vorstellen, dass diese neugewonnenen Flächen vorwiegend für Sonderausstellungen genutzt werden. Bis dahin ist es aber noch ein langer Weg, es müssen Wände herausgenommen und Durchgänge geöffnet werden. „Ich hoffe, dass wir spätestens im nächsten Frühjahr mit der zweiten Bauphase beginnen können“, so Sieberer.

Alte Fresken und zugemauerte Türen

Der ein oder andere Schatz wurde während der ersten Bauphase übrigens auch schon geborgen. So kamen in einigen Zimmern Fresken zum Vorschein. „Wir klären gerade mit dem Bundesdenkmalschutz ab, aus welchem Zeitalter diese Fresken stammen und ob sie erhaltenswert sind“, erklärt Sieberer. Bei den Bauarbeiten wird sehr behutsam vorgegangen, um die historische Bausubstanz nicht zu zerstören und so stieß der Bautrupp auch auf ein weiteres Geheimnis.  „Wir haben eine alte, zugemauerte Tür gefunden. Das beweist, dass die Häuser früher schon einmal verbunden waren“, veranschaulicht der Museumsdirektor.

Wann wird der Bau abgeschlossen sein?

Wie lange es dauern wird, bis  die beiden Häuser erneut verbunden sind und für die Besucher geöffnet werden, kann Sieberer schwer abschätzen. „Das ist wirklich eine große Baustelle. Es hängt von den budgetären Mitteln der Stadtgemeinde ab. Es wird wohl noch einige Zeit dauern.“

Für die Museums-Besucher sind die bisherigen Räumlichkeiten aber im Sommer wieder geöffnet. Am 29. Juni wird die neue Sonderausstellung „Kunst – Landschaft – Tirol“ im Museum Kitzbühel eröffnet. Johanna Monitzer

Bild: „Herzstück der ersten Bauphase ist der Bau des Liftschachtes sowie des neuen Stiegenaufganges“, erklärt Museumsdirektor Wido Sieberer. Foto: Monitzer

Hintergrund
Neubau machte es möglich
Kitzbühel | Durch den Erweiterungsbau der Bezirkshauptmannschaft beim Marienheim wurde der Ausbau des Museums Kitzbühel ermöglicht. Im Sommer 2011 sprach sich der Kitzbüheler Gemeinderat für das umfangreiche Vertragswerk mit dem Land Tirol aus, um den Standort der BH durch Überlassung des Marienheims zu erhalten. U.a. wurde darin der Kauf des Hauses Hinterstadt 34 durch die Stadt Kitzbühel um eine Million Euro fixiert (eine weitere Million floss unter dem Titel „Standortsicherung BH“ an das Land).

Bis es zu der Einigung kam, gab es in Kitzbühel heftige Diskussionen und Bürgerproteste, denn nach ersten Plänen hätte der Schulpark verbaut werden sollen. Die Stadt Kitzbühel und das Land Tirol einigten sich daraufhin auf den Kompromiss.

 
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