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Kitzbüheler Anzeiger
05.11.2018
News  
 

Auf dem Weg zum Tourismus-Glück

Seit einem Jahr beschäftigt sich der Tourismusverband mit seiner neuen Strategie: Glück. Klingt simpel, erfordert aber auch hier und da ein Umdenken. Die ganze Region ist gefordert.

St. Johann | „Ein schönes Zimmer, ein flauschiges Bett, gutes Essen – all das erwartet der Gast standardmäßig. Wir wollen ihm aber mehr geben. Wir wollen ihm Glücksgefühle vermitteln. Wir wollen, dass er glücklicher nachhause fährt“, beschwörte TVB GF Gernot Riedel die Mitglieder letzte Woche in Kirchdorf. Im Rahmen der Vollversammlung berichtete Riedel über Fortschritte und Ausblicke, die die neue Strategie „Glück“ mit sich bringen soll.

Seit einem Jahr verfolgt die TVB-Führung nun diesen ganzheitlichen Ansatz, welcher das Glück in den Vordergrund stellt – und nicht nur die Urlaubsgäste sollen glücklich sein, auch die Touristiker, die Mitarbeiter, die Unternehmer – praktisch jeder. Ein hochtrabendes Ziel und für manche Touristiker wohl etwas ungewohnt. „Es geht nicht darum, nur Werbung zu machen, sondern auch nach Innen zu arbeiten“, erklärt Riedel. Die Region St. Johann hat dafür auch ein Wort gefunden: „Yapadu“. Dieser Ausruf soll das Glück in seiner Ganzheit beschreiben.

Yap-Academy startet

In den nächsten Wochen startet die erste „Yap-Academy“, in der Tourismusmitarbeiter via App geschult werden. „Die Mitarbeiter sollen sich mit der Region identifizieren. Dazu können sie spielerisch die Region kennenlernen und Punkte sammeln, die sie dann gegen Belohnungen eintauschen können – was wiederum zu einem Glücksmoment für die Mitarbeiter wird“, veranschaulicht der TVB-GF. Am Ende wartet für die Mitarbeiter sogar ein Diplom. „Wir können nicht alle Mitarbeiter in der Region in einen Schulungsraum bringen, so hat jeder die Möglichkeit sich allerorts und jederzeit weiterzubilden.“

Menschen sollen gerne in St. Johann arbeiten

Der Tourismusverband sieht Chancen, dem Personalmangel entgegen zu wirken, indem man mehr Wertschätzung und Anerkennung entgegenbringt. „Unsere Mitarbeiter müssen wieder glücklich sein in ihrem Beruf. Da spielt nicht nur die Bezahlung eine Rolle“,  so Riedel. So sollen auch Gäste in Zukunft an Mitarbeiter sogenannte „Yapadus“ vergeben können, die dann gegen Sachpreise getauscht werden können.

Werbelinie unterstützt die Ausrichtung

Neben all der Arbeit in den Betrieben, hat der TVB aber zudem eine Werbekampagne initiert – die aber auch ein wenig anders sein soll, als die üblichen Landschaftsbilder mit Slogans. Der Poetry Slammer Lars Ruppel fungiert weiterhin als wortgewandter Botschafter für die Region. „Er erzeugt Kino im Kopf und das ist das beste Kino überhaupt“, so Riedel. Die Spots funktionieren fürs TV, fürs Internet und fürs Radio gleichermaßen. Der neue Spot, in dem Ruppel über „Schnee“ philosophiert, geht ab 2. November online. Die neue Werbelinie brachte dem Verband auch zwei Nominierungen bei Tirolissimo ein.

Langfristige Ausrichtung

Riedel sieht in der Glücks-Strategie einen langfristigen Prozess, der wahrscheinlich nie ein Ende haben wird. „Das ist keine Werbeaktion, die nach fünf Jahren ausläuft. Es ist eine Einstellung, die wir als Alleinstellungsmerkmal nützen können. Schöne Berge haben schließlich unsere Nachbarregionen auch.“
Johanna Monitzer

Daten & Fakten
Die Million wird geknackt
St. Johann | Seit 2006 ist es dem Tourismusverband Region St. Johann nicht mehr gelungen, die Millionengrenze bei den Nächtigungen zu knacken. Nun ist es aber wieder soweit. „Wir schaffen dieses Jahr die Million und das mit deutlich weniger Betten als im Jahr 2006“, berichtet Tourismusverband GF Gernot Riedel im Rahmen der Vollversammlung. Geschuldet sei dies den Investitionen der Betriebe sowie den laufenden Verbesserungen in der Infrastruktur und des Angebotes, betont TVB-Obmann Josef Grander: „Unser Resümee über dieses Jahr ist durchwegs positiv. Wir sind auf einem sehr guten Weg.“ Der Verband verzeichnete Nächigungzuwächse im Winter (plus 9,2 Prozent), wie im Sommer (bislang plus rund zwei Prozent).

Auch finanziell steht der Verband auf soliden Beinen, wie Wirtschaftsprüfer Josef Pöll aufzeigte. Die Erträge aus Abgaben und Beiträgen sind gestiegen, die Aufwendungen hielten sich im verträglichen Rahmen. Der Verband schließt das Jahr 2017 mit einem Bilanzgewinn von 352.195,78 Euro ab. Der Verschuldungsgrad liegt mit 24,68 Prozent laut Landeskennzahlen im „guten Bereich“. Die gesetzlich vorgeschriebene Betriebsmittelrücklage von zehn Prozent des Gesamtbudgets fiel sogar höher aus als vorgeschrieben. „Alle Kennzahlen, die das Land Tirol vorschreibt, sind beim TVB  Region St. Johann positiv zu bewerten“, resümierte Pöll. jomo

 
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