Kitzbüheler Anzeiger
12.04.2020
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Appell: „Kaufen Sie regional“

Die Corona-Krise trifft auch die Landwirtschaft.Gemeinsam mit Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Geisler gab LK-Präsident NR Josef Hechenberger bei einer Pressekonferenz einen Einblick in die Situation der Tiroler Landwirtschaft. Der Appell der beiden lautet: „Kauft regional!“

Innsbruck | „In der Krise sieht man, dass die Lebensmittelproduktion im Land eine wichtige Säule ist, dass man die Krise gemeinsam bewältigen kann“, sagte LK-Präsident Josef Hechenberger bei der Pressekonferenz des Landes Tirol in der vergangenen Woche. Dabei wurde die Situation der Tiroler Bauern thematisiert, die zwar noch fleißig am produzieren sind, jedoch auch mit Einbußen zurechtkommen müssen. Viele der bäuerlichen Familien haben neben der Landwirtschaft auch weitere Einkommensquellen. Mehr als 2.000 dieser Familien bieten Urlaub am Bauernhof an und durch das Wegbrechen des Tourismus gab es auch hier Einbußen, wie Hechenberger erzählte.

Generell hat sich der Stopp im Tourismus auf die Landwirtschaft ausgewirkt. Lange Zeit setzte man sich das Ziel, Tourismus und Landwirtschaft enger zusammen zu bringen und es haben sich Regionen entwickelt, wo diese Partnerschaft schon sehr gut funktioniert. „Mit dem Stopp für den Tourismus fehlen nun in diesen Regionen den Bauern die Absatzmöglichkeiten“, zeigt Hechenberger eine der Schwierigkeiten auf. Aber auch auf die Fleischwirtschaft wirkt sich die Krise aus. „Es gibt derzeit ein Überangebot an Rindfleisch am Markt. 60 Prozent des Rindfleisches wurde außer Haus verzehrt, mit der Schließung der Gastronomie bricht auch hier ein wichtiger Absatzmarkt weg“, sagt LK-Präsident Hechenberger.

Hier appelliert Landeshauptmannstellvertreter Josef Geisler an die Konzerne und Lebensmittelketten, keinen Preisdruck zu starten. Generell wünscht er sich, dass die heimische Landwirtschaft und die Lebensmittelketten ihre Partnerschaften intensivieren und bringt dabei die Konsumenten ins Spiel. „Die Entscheidung liegt beim Konsumenten mit seiner Produktwahl“, sagt Geisler und hält fest, dass eine Entscheidung für heimische Produkte auch ein Zeichen des Zusammenhaltes ist.
Der Konsument kann die heimische Landwirtschaft aber nicht nur mit der Produktwahl unterstützen, sondern auch mit der Wahl des Geschäftes. „Fast in jedem Ort gibt es eine Bäckerei, Metzgerei oder Sennerei. Mit dem Einkauf bei den heimischen Geschäften unterstützt man nicht nur die heimische Landwirtschaft, sondern sichert auch Arbeitsplätze“, hält Geisler fest.

Tiroler Gemüse für den Handel
Die fehlenden Erntehelfer der Gemüsebauern können durch die Freiwilligen Helfer, die sich über die Plattform gemeldet haben großteils kompensiert werden. „Auf der Plattform haben sich mehr als 1.000 Personen gemeldet, die in der Wertschöpfungskette mitarbeiten möchten. Nur 15 Prozent davon sind bereit, ganztägig zu arbeiten. Unser Ziel sind aber Ganztageskräfte. Derzeit fehlt es noch an Kräften für die Schlüsselpositionen“, erzählt Josef Hechenberger.
Damit wir auch in Zukunft ausreichend Lebensmittel haben, braucht es nicht nur fleißige Bauern, sondern auch das entsprechende Verhalten der Konsumenten, damit die Zukunft der Bauern auch gesichert ist. Hochwertige Lebensmittel zu einem fairen Preis lautet hier das Gebot. Elisabeth M. Pöll

LK-Präsident NR Josef Hechenberger (Bild) machte mit LH-Stv. Josef Geisler auf die Situation der Landwirtschaft aufmerksam und appellierte an die Konsumenten: „Kauft regional“. Foto: Cammerlander

 
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