Kitzbüheler Anzeiger
05.06.2017
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Andere Varianten gesucht

Zu einer im wahrsten Sinne des Wortes unendlichen Geschichte wird die Radwegverbindung zwischen Kitzbühel und Oberndorf. Nun kommt allerdings wieder Schwung in die Causa.

Kitzbühel, Oberndorf | Es ist ein lang gehegter Wunsch der Bürger, der auch von den verschiedensten politischen Fraktionen immer wieder aufgegriffen wird: eine alltagstaugliche Radwegverbindung von Kitzbühel nach Oberndorf. Bisher haben die Radfahrer die Möglichkeit, über den passagenweise etwas steilen Römerweg oder auf der vielbefahrenen Bundesstraße in die benachbarte Ortschaft zu gelangen. Der Oberndorfer GR Christian Hopfensperger (VP) brachte das Thema bei der jüngsten Gemeinderatssitzung wieder aufs Tapet und verlas einen Brief vom Kitzbüheler Bürgermeister Klaus Winkler (VP), in dem er darauf hinweist, dass von Kitzbüheler Seite einem Radweg nichts im Wege stehe.

Alle Planungen seien abgeschlossen. Dies bestätigt der Stadtchef auch gegenüber dem Kitzbüheler Anzeiger. „Im Bereich Siedlung Frieden würde eine Brücke errichtet werden und dann der Radweg entlang der Ache in Richtung Oberndorf führen“, erklärt Winkler.

Woran scheitert es?

Am Flächenangebot neben der Bundesstraße für einen Radweg fehlt es nicht, ist die Straße doch eingebettet zwischen Wiesen und Feldern. Auf Oberndorfer Seite gibt es aber keine Einigung mit den Grundeigentümern. „Wir können keine geeigneten Tauschflächen anbieten und der Naturschutz macht uns strenge Vorgaben“, informiert Bürgermeister Hans Schweigkofler (SP).

Auf Kitzbüheler Seite gäbe es keine unüberwindbaren Hindernisse, wie der Stadtchef betont: „Wir stehen Gewehr bei Fuß. Es gibt keinen Grund zur Sorge, dass wir unseren Part nicht erfüllen könnten.“

Variante über Unter- bzw. Oberstegen

Für den Oberndorfer Dorfchef ist ein Radweg neben der Bundesstraße derzeit aber nicht realisierbar und auch nicht unbedingt die beste Lösung. „Radfahren neben der vielbefahrenen Bundesstraße ist sicher kein Genuss“, so Schweigkofler. Der Bürgermeister denkt an andere Varianten: „Es gäbe zwei Varianten, wo ein Weg im Bereich von Unter- bzw. Oberstegen in den Römerweg einmünden könnte. Es wäre zwar hier auch ein kleiner Anstieg zu bewältigen, aber es wäre machbar.“ Besagte Streckenführung befindet sich jedoch auf Kitzbüheler Gebiet, es handelt sich dabei um einen öffentlichen Weg. „Es wäre zwar nicht die beste Lösung, da es auch hier einen Höhenunterschied zu bewältigen gibt, aber diese Variante wäre jederzeit möglich“, erklärt Winkler.

Betreuungsweg entlang der Ache vom Land

Eine weitere Variante wäre, wenn sich das Land Tirol dazu bereit erklären würde, entlang der Ache einen öffentlich nutzbaren Betreuungsweg zu errichten. „Hier würden sich tolle Möglichkeiten ergeben, um ein Erholungsgebiet zu schaffen“, veranschaulicht Schweigkofler, der deswegen bereits bei den Verantwortlichen vorstellig wurde. Diese Idee gefällt auch Bürgermeister Winkler. „Das wäre eine tolle Lösung, denn die beste Variante für den Radweg bleibt die neben der Ache“, so der Stadtchef.

Grüne: „Römerweg ist nicht alltagstauglich“

Auch für die Grünen ist nur eine Streckenführung entlang der Bundesstraße oder Ache zielführend. „Alles andere, etwa der behelfsmäßige Ausbau der Variante Römerweg, wie Bgm. Schweigkofler es plant, ist absolut unzureichend. Das zeigt lediglich, wie wenig Ahnung bezüglich zeitgemäßer Radwegplanung seitens der Verantwortlichen besteht“, teilt Bezirkssprecher Helmut Deutinger via Presseaussendung mit. Die Grünen fordern, dass kein Euro mehr in die Scheinlösung Römerweg fließt.

Die beiden Bürgermeister wollen sich nun erneut zu Gesprächen treffen. Für die Radfahrer heißt es in der Zwischenzeit wiederum: abwarten. Johanna Monitzer

Bild: Seit Jahren wird von beinahe allen politischen Fraktionen ein alltagstauglicher Radweg zwischen Kitzbühel und Oberndorf gefordert . Im Bild eine Demonstration der Grünen aus dem Jahr 2012.  Foto: Archiv, Pöll

 
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