Kitzbüheler Anzeiger
25.10.2020
News  
 

Ampeln mit Geld-Zurück-Garantie

In St. Johann startet ab Mitte November auf der Loferer Bundesstraße das Ampel-Pilotprojekt. Sollten die Ampeln nicht für einen besseren Verkehrsfluss sorgen, bekommt die Gemeinde ihr Geld dafür zurück.

St. Johann | Kein dreißig tägiges Rückgaberecht wie im Versandhandel, sondern drei bis vier Monate will sich die Gemeinde St. Johann Zeit geben, um die Wirksamkeit der geplanten Ampeln entlang der Loferer Bundesstraße (B178) zu evaluieren.
Sollten die Ampeln den Verkehrsfluss nicht verbessern, erhält die Gemeinde ihr dafür investiertes Geld zurück. „Ich denke, das ist eine faire Lösung. Wenn die Ampeln nicht wirken, dann dürfen wir sie wieder zurückgeben. Sollten sie dem Verkehrsfluss nützlich sein, werden wir sie fix installieren“, erklärt Bürgermeister Hubert Almberger (VP).

Verkehr wird für 15 Sekunden angehalten
Mitte November soll das Ampel-Pilotprojekt starten. Insgesamt werden vier Ampeln bei der Nordzufahrt von St. Johann auf beiden Seiten der Straße installiert. Die Ampeln halten den Verkehr für 15 Sekunden an, um Autofahrern das Einbiegen auf die B178 zu ermöglichen. „Die Hauptstraße wird sozusagen kurz leergeräumt“, veranschaulicht Almberger.

Keine umfangreiche Ampelanlage möglich
Wie berichtet, wäre eine umfangreiche Ampelanlage, wie im Bereich der Südzufahrt aus Platzgründen nicht möglich.  Zudem würde es laut Experten durch eine umfangreiche Ampelanlage im Norden einen großen Rückstau in die Unterflurtrasse geben – was ein Sicherheitsrisiko darstellt. Wie sich der Verkehrsfluss mit dieser kleinen Ampelregelung verändern wird, soll der Evaluierungszeitrum zeigen.

GV Mariacher: „Ja, zum Pilotprojekt aber...“
Die Gemeinderäte aller Fraktionen begrüßten das Pilotprojekt, welches in Zusammenarbeit mit dem Land Tirol und dem Baubezirksamt Kufstein entwickelt wurde.  GV Heribert Mariacher (parteifrei) wies jedoch darauf hin, dass bauliche Maßnahmen nicht außer Acht gelassen werden dürfen: „Der Verkehr wird nicht weniger, wir werden um eine bauliche Maßnahme wie eine Verlängerung der Unterflurtrasse auf lange Sicht nicht herumkommen.“
Vorerst sind aber nun die Ampeln am Zug. Die St. Johanner Gemeindeführung gab für die Ampeln 31.968 Euro brutto (40 Prozentanteil der Gesamtkosten) frei – mit Geld-Zurück-Garantie. Johanna Monitzer

Bild: Ob die neuen Ampeln ab Mitte November auf der Loferer Bundesstraße für ein Lächeln oder ein grimmiges Gesicht sorgen werden, wird sich zeigen. Sollte das Pilotprojekt nicht funktionieren, gibt es das Geld zurück. Fotomontage: Anzeiger

Kurz notiert - 30 km/h für Berglandweg
Die St. Johanner Gemeindeführung beschloss einstimmig, eine 30 km/h Beschränkung für den Berglandweg zu erlassen. Zudem soll auch noch ein Tempo-Messer aufgestellt werden.

In allen Wohngebieten 30er-Beschränkung?
In St. Johann existiert im Ortsgebiet bereits eine weitläufige Geschwindigkeitsbeschränkung von 30 km/h. Die parteifreie GRin Claudia Pali regte an, diese generell auch auf Wohnsiedlungen auszuweiten. Dies gestaltet sich aber rechtlich schwierig, die Gemeinde will bei gebietsmäßigen Verordnungen bleiben.

Parkflächen für Mitarbeiter
Die Firma Egger möchte auf einer Fläche von 2.300 Quadratmetern einen neuen Mitarbeiter Parkplatz bauen. „Hintergrund ist, dass die Mitarbeiter sonst über das gesamte Firmenareal gehen müssen, was auch ein wenig gefährlich ist“, erklärt Bauamtsleiter Harald Jäger. Für die Errichtung wurden diverse Gutachten benötigt. „Diese waren allesamt positiv“, so Jäger. Da auf dem Grundstück schützenswerte Pflanzen angesiedelt sind, muss die Firma dafür Ersatzflächen bereitstellen und es braucht eine naturschutzrechtliche Genehmigung.

Eine Gegenstimme
Die St. Johanner Gemeindeführung stimmte in ihrer jüngsten Sitzung der Änderung des Raumordnungskonzeptes, des Flächenwidmungsplanes und dem Bebauungsplan mit einer Gegenstimme zu (geheime Abstimmung). jomo

 
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