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Kitzbüheler Anzeiger
01.11.2018
News  
 

„Alexa, kauf in der Herzregion ein“

Es wird einem zum Teil ganz mulmig, wenn man Oliver Allmoslechner (Herzregion) und David Höck (Alpin11) über den digitalen Wandel reden hört und darüber, was alles auf uns zukommen wird. Aber die gute Nachricht ist: Auch regionale Klein- und Mittelbetriebe können lernen, mit diesen Instrumenten umzugehen und sie für sich zu nutzen.

Kitzbühel  | Oliver Allmoslechner startete gemeinsam mit Franz Lechner vor zwei Jahren die Herzregion. Sie dient als regionaler und digitaler Marktplatz für heimische Firmen. Das wichtigste dabei ist zunächst „Gesehen werden“. Es benötigt ein wenig Know-How, um im weltweiten Netz nicht hängen zu bleiben. Einige Instrumente dafür stellte Allmoslechner in seinem Vortrag „Marketing im Wandel“ vor. Die große Revolution des digitalen Marktes besteht in seiner enormen Größe, die jeder für sich – quasi nur mit einem Fingerwischen auf dem Handy –  erschließen kann. In kürzester Zeit können Millionen User bzw. Kunden erreicht werden. „Die Luftfahrt brauchte 64 Jahre, bis sie 50 Millionen Nutzer erreicht hatte, das Spiel ‚Pokemon Go‘ nur 19 Tage“, brachte es Allmoslechner anschaulich auf den Punkt.

„Der Kunde ist König“

„Der Kunde ist König“ – das gilt nicht nur für die Kunden, die bereits im eigenen Unternehmen einkaufen, sondern auch für jene, die wir mit Marketingmaßnahmen erreichen wollen. Modernes Marketing stiftet dem Nutzer einen Mehrwert, der ihn dazu verleitet, auf den Online-Auftritt des Unternehmens zu gehen bzw. in Sozialen Medien mit der Firma zu interagieren. „Das ist ein subtiler Zugang zum Unternehmen. Der Verkauf startet dabei einen Schritt später“, schildert Allmoslechner das Prinzip. Der Betrieb und sein potenzieller Kunde treten in einen Dialog, das Unternehmen „verdient“ sich durch attraktive Angebote die Aufmerksamkeit des Nutzers. Gutes Online-Marketing wahrt die perfekte Balance zwischen bezahltem Marketing wie Inseraten, Werbespots und Online-Werbung und dem eigenen Webauftritt (Webseite, Social Media Kanäle, Blog), um in der Königsdisziplin zu punkten, nämlich der „Mundpropaganda“ – den Empfehlungen und Likes der Nutzer.

Das Zusammenspiel der drei Kräfte macht ein gutes Marketing aus.  Das alles nutzt allerdings gar nichts ohne die richtige Strategie, wie Oliver Allmoslechner betont: „Wer anfängt, im Online-Marketing aktiv zu sein, muss entscheiden, wen er damit erreichen will.“ Allzu oft verpulvern gerade Klein- und Mittelunternehmen ihre Marketing-Energie in unüberlegten Maßnahmen. Es gilt aber unbedingt: „Definiere und verstehe deinen Kunden.“ Was macht meinen Kunden speziell aus? Welche Eigenschaften hat diese Person? Wenn das geklärt ist, geht es weiter mit der Frage: „Welchen Wert stifte ich meinem Kunden?“. Dabei können verschiedenste Aspekte zum Tragen kommen, warum meine Dienstleistung oder mein Produkt von einem speziellen Kunden gewollt wird. „Es geht darum, was der Kunde daraus macht“, präzisiert Allmoslechner.

Ist dies alles erst einmal fixiert, geht es in den Marketingprozess. Dieser startet damit, generelle Aufmerksamkeit für das Unternehmen zu erregen. Dann sollte man dafür sorgen, „gefunden zu werden.“ In einer aktuellen Umfrage der Herzregion gaben 76 Prozent der Befragten an, sich zunächst Online zu informieren, bevor sie tatsächlich „offline“ im Geschäft kaufen. Wer bei dieser Suche aufscheint, hat schon einmal die Nase vorne. Daher gab der Herzregion-Experte auch gleich ein paar praktische Tipps zur Suchmaschinen-Optimierung mit auf den Weg. Die Suchmaschine, so Allmoslechner, wird künftig sogar noch bedeutsamer für die Kaufentscheidung des Kunden sein. Denn virtuelle Assistenten wie „Alexa“ sind auf dem Vormarsch. Wer z.B. in Zukunft nach einem Café in Kitzbühel sucht, fragt das digitale Helferlein um Rat. Dieses ist wiederum in seinen Empfehlungen immer nur so gut, wie der Suchalgorithmus, der dahinter steht.

„Den Hausverstand einschalten“

David Höck vom Start-up Alpin 11 skizzierte abschließend die digitale Transformation und wie sie von Klein- und Mittelunternehmen umgesetzt werden kann. Argumente wie „Wir brauchen das nicht, wir sind eh so klein“, lässt er nicht gelten. Schon kleine Schritte, nachhaltig gesetzt, können mit minimalem Aufwand zum Erfolg führen. Etwa wenn man effizientere Programme einsetzt oder unternehmensinterne, zeitfressende Prozesse optimiert. Bei aller Schwärmerei für die neue Technik rät Höck abschließend: „Den Hausverstand einschalten. Was macht eigentlich für mich und mein Unternehmen Sinn?“.
Elisabeth Galehr

Bild: Lotsen durch die digitale Welt: David Höck und Oliver Allmoslechner. Foto: Galehr

 
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