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Kitzbüheler Anzeiger
25.10.2016
News  
 

Aktion scharf gegen Walde-Kopien

Die Faszination des Malers Alfons Walde ist ungebrochen – seine Ansichten gehören schon fix zur Ikonografie der Gamsstadt dazu. Das führt zu zahlreichen Nachahmungen und Plagiaten von Waldes Werken, die überall zu finden sind. Dem tritt Nachlassverwalter Michael Walde-Berger entschieden entgegen.

Kitzbühel  | „Die Nachmalerei nimmt überhand“, hält Walde-Berger, der Enkel des Künstlers, fest. „Viele würden sagen, ‚das ist doch eine Wertschätzung für seine Kunst und auch eine Werbung‘. Meine Überzeugung ist es, dass genau das Gegenteil der Fall ist“, fügt er hinzu. Die vielen, oft mehr schlechten als rechten Kopien würden das Bild von Walde-Motiven in den Köpfen verfälschen. Das Werk bekommt einen inflationären Charakter – das Image des Malers leide dadurch.

Rechtliche Schritte gegen Kopisten & Käufer

Daher zieht Walde-Berger nun die Reißleine. In Zusammenarbeit mit der „Bildrecht“, der Verwertungsgesellschaft der bildenden Künstler, will der Nachlassverwalter von Alfons Walde gegen die grassierenden Kopien vorgehen: „Ich werde rechtliche Schritte gegen Kopisten und nun auch Käufer bzw. Betroffene, die unerlaubte Kopien in öffentlichen Räumen aufhängen, unternehmen.“

Die Kopisten selbst sind schwierig zu fassen, sagt Walde-Berger, daher sehe man sich gezwungen, auch jene zu verfolgen, die solche Plagiate verbreiten. Dieser drastische Schritt sei ihm nicht angenehm, wie Walde-Berger erläutert, aber er sehe keine Alternative. Zumal es offenbar kein Unrechtsbewusstsein gebe. Vergangene Fälle hätten gezeigt, dass Unterlassungserklärungen nicht eingehalten wurden.

„Auch empfinde ich illegale Kopien gegenüber den ehrlichen Antragstellern, die sich teils um viel Geld Nutzungsgenehmigungen von Werken lizensieren lassen, als unfair“, ergänzt Walde-Berger.

Härtefälle werden berücksichtigt

Dem Maler-Enkel geht es übrigens nicht um‘s Geld: Bei einsichtigen Beschuldigten werde man auf etwaige Erträge, die durch die fortlaufende Rechtskampagne eingenommen werden, verzichten, unterstreicht Walde-Berger. Die Pönalen umfassen Anwaltskosten und Entschädigungen für die Bildrechte. Soziale Härtefälle werde man ebenfalls berücksichtigen.

„Es ist nicht mein Interesse, Walde-Freunde zu verärgern, was wohl, fürchte ich, in gewissen uneinsichtigen Fällen passieren wird. Letztlich möchte ich auch keinem berufenen Maler die Freude an der Kunst nehmen. Im Gegenteil, ich bin selber Künstler und der Überzeugung, dass Kunst ein kreativer Prozess ist und sich somit auf Eigenständigkeit stützt. Wahre Künstler zeichnen sich meiner Meinung nach durch das Erschaffen eigener Inhalte aus und nicht durch das Sich-Bedienen an fremden Ideen und Kompositionen.“ Abschließend hofft Michael Walde-Berger auf Verständnis dafür, dass er das Erbe seines Großvaters bewahren möchte. Elisabeth Galehr

Bild: Das Selbstporträt Alfons Waldes gehörtz zu den bekanntesten Motiven des berühmten Malers. Österreichweit findet man immer wieder unlizensierte Kopien. Dagegen will der Nachlass-Verwalter Michael Walde-Berger nun verstärkt vorgehen. Foto: Kunstverlag Alfons Walde

 
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