Kitzbüheler Anzeiger
03.02.2019
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40 Jahre im Dienst des Nächsten

Hermann Kiederer – ein Rot–Kreuz Urgestein – geht in den wohlverdienten Ruhestand.

Westendorf | 1978 begann Hermann Kiederer als Zivildiener und freiwilliges Mitglied beim Roten Kreuz Westendorf. Der gelernte Tischler war vom ersten Tag an fasziniert von der vielseitigen Tätigkeit und begann am 1. Jänner 1980 als hauptamtlicher Mitarbeiter der Bezirksstelle Kitzbühel.

„Die Rotkreuz-Ortsstelle Brixental befand sich bis 1979 im Westendorfer Vereinshaus. Am 8. Dezember 1979 wurde nach dem Neubau das erste eigene Rettungsheim Brixental eingeweiht“, so Kiederer. „Die Ausstattung der Rettungsfahrzeuge war damals äußerst einfach. Im Vordergrund stand der rasche Transport zum nächsten Arzt oder ins nächstgelegene Krankenhaus“, so Kiederer. Die Auffindung von Notfällen war manchmal schwierig, es gab kaum Kartenmaterial oder andere technische Hilfsmittel: „Mehr als einmal mussten wir irgendwo anhalten und nach dem Weg fragen..

„Eine Zwei-Personenbesetzung pro Rettungswagen war in diesen Tagen auch noch nicht selbstverständlich, es kam öfters vor, dass nach einem eingegangenen Notruf, ich zur Verstärkung kurzerhand meine Frau oder meine Schwester von der Arbeit abgeholt habe und wir gemeinsam zum Notfallort gefahren sind“, so Kiederer.

Rund um die Uhr im Dienst

Der Arbeitsalltag als Rot- Kreuz-Mitarbeiter in diesen Jahren ist mit der heutigen Zeit kaum noch zu vergleichen. „Es war ganz normal, dass man am Tag hauptamtlich Dienst hatte und in der Nacht ehrenamtlich.  Allerdings war die Einsatzhäufigkeit in der Nacht lange nicht so hoch wie heute“, sagt das Rettungs-Urgestein.

Geburten im Rettungswagen

Seine prägendsten Erlebnisse: die Hilfe bei fünf Geburten im Rettungswagen. „Ansonsten ist man ja fast ausschließlich mit Verletzten und kranken Menschen konfrontiert. Bei einer Geburt aber entsteht neues Leben.“

Durch seinen außergewöhnlichen persönlichen Einsatz hat Hermann Kiederer wesentlich zur Verbesserung der Notfallausrüstung in den folgenden Jahren beigetragen. Auch im Bereich der Ausbildung hat er sich in Eigeninitiative ein hohes Fachwissen angeeignet. Dieses Wissen und seine Erfahrungen hat er in unzähligen EH-Kursen und Schulungsveranstaltungen weitergegeben. Im Jahre 1997 war er einer der Hauptinitiatoren des 1. Kitzbüheler Notfalltages.

Insbesondere die Rot-Kreuz-Jugend war ihm über Jahrzehnte ein großes Anliegen. Die von ihm organisierten Jugendgruppenlager sind vielen noch in bester Erinnerung.

Rettungsdienst war die Leidenschaft

Hermann Kiederer hat neben der Offiziersausbildung alle möglichen Aus– und Weiterbildungen im Roten Kreuz absolviert. Dadurch war er auch in allen Bereichen einsetzbar (Leitstellendienst, Notarzthubschrauber, Ausbildung u.v.m.) – seine Leidenschaft blieb aber der Rettungsdienst.

Vorsitzender des Betriebsrates

Über 16 Jahre setzte er sich für die Belange der MitarbeiterInnen im Roten Kreuz Kitzbühel als Betriebsratsvorsitzender ein und war auch wesentlich beteiligt am Zustandekommen des Kollektivvertrags.

„Mein Dank gilt allen KollegInnen und Freunden, insbesondere meiner Familie – allen voran meiner Frau Eva – für ihr Verständnis und ihre Unterstützung“, so Kiederer abschließend.

 
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