Kitzbüheler Anzeiger
13.09.2016
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Sicherheitssystem präsentiert

Bei der Kirchdorfer Feuerwehr steht der Austausch der rund 30 Jahre alten Drehleiter an, in Erpfendorf muss ein neues Einsatzfahrzeug angekauft werden. Rund 1,1 Millionen Euro müssen dafür aufgebracht werden. Bürgermeister Gerhard Obermüller präsentierte seine Ideen, wie die Finanzierung zu stemmen sein könnte. Zum einen durch Förderungen, zum anderen will er ein Sponsorenpaket schnüren, außerdem werden sich die beiden Feuerwehren beteiligen.

Kirchdorf | Bereits im Herbst des Vorjahres trat die Feuerwehr Kirchdorf unter Leitung von Kommandant Josef Wörgötter an die Gemeinde mit dem Wunsch nach einer neuen Feuerwehrleiter heran. Im Gerätehaus steht derzeit eine 18-Meter-Leiter, die 1987 angekauft wurde und jetzt zum Austausch ansteht. Der damalige Bürgermeister Ernst Schwaiger lehnte das Ansuchen als nicht notwendig ab. Zum einen habe die Gemeinde finanziell die nächsten vier Jahre nicht mehr viel Spielraum, zum anderen sei eine höhere Leiter in St. Johann stationiert und das sei absolut ausreichend.

Zuschuss für die Bergrettung

Die Feuerwehr wandte sich daher nach der Wahl an Schwaigers Nachfolger Gerhard Obermüller, der sich in den letzten Monaten intensiv mit der Causa auseinandersetzte und am Montagabend dem Gemeinderat seine Vorstellungen präsentierte, wie die Gemeinde die Investition finanziell stemmen könnte. Zumal ja nicht nur der Ankauf der rund 750.000 Euro teuren Drehleiter ansteht, die Feuerwehr Erpfendorf benötigt überdies ein neues Einsatzfahrzeug, dessen Kauf sich mit 350.000 Euro zu Buche schlägt. Außerdem, so Obermüller, musste die Bergrettung St. Johann ein neues Geländefahrzeug anschaffen. Der Anteil, den die Kirchdorfer hier zu berappen haben, liegt bei 7.783 Euro. „Wir haben uns das nicht leicht gemacht und bei zahlreichen Treffen ein Kostenmanagement ausgearbeitet“, erklärte Obermüller. Zusagen des Landesfeuerwehrverbandes über Förderungen liegen bereits vor. Obermüller rechnet damit, dass rund 45 Prozent der Ankaufsumme subventioniert werden.

10-Jahres-Plan

„Im Rahmen der Diskussionen haben wir ein Gemeindesicherheitssystem für die nächsten zehn Jahre entwickelt“, erklärte der Dorfchef. Nicht nur die Feuerwehren, sondern auch Institutionen wie die Lawinenkommission, sollen davon profitieren, außerdem soll ein Katastrophenmanagementplan erstellt werden. „Wir wissen ja auch nicht genau, was in den nächsten Jahren auf uns zu kommt“, betont Obermüller. Er stellt sich vor, in den nächsten zehn Jahren jährlich jeweils 50.000 Euro sowie einmalig 100.000 Euro aus der Gemeindekasse auf ein eigenes Konto einzuzahlen, um finanziell gerüstet zu sein. „Es gibt aber auch andere Ansparungsmodelle“, betont Obermüller. Das Geld soll dann in die Sicherheit der Gemeinde fließen. „Ich sehe das als Motivationspaket für unsere Bevölkerung.“ Auch über die Finanzierung der Drehleiter hat sich der Dorfchef Gedanken gemacht. Zum einen soll der Ankauf mit Förderungen finanziert werden, rund zehn Prozent der Kaufsumme sollen die Feuerwehrkameraden über die nächsten Jahre selbst aufbringen, weitere zehn Prozent des Anschaffungswertes sollen über Sponsoren finanziert werden. „Erste Gespräche habe ich hier bereits geführt, außerdem verhandle ich auch mit unseren Nachbargemeinden“, informierte Obermüller. Dasselbe Finanzierungsmodell schlägt Obermüller auch für den Ankauf des Einsatzfahrzeuges der Erpfendorfer vor. Der Gemeinderat zeigte sich durch die Bank von den Vorschlägen angetan.

Nicht Wunsch, sondern Pflicht

Feuerwehrkommandant und Gemeindevorstand Josef Wörgötter betonte, er sei sich darüber bewusst, „dass das ein ganz schöner Brocken ist“. Der Feuerwehrausschuss habe bereits vor zwei Jahren den Beschluss gefasst, eine neue Leiter ankaufen zu wollen. „Aufgrund der Einwohnerzahl Kirchdorfs ist es aber nicht nur unser Wunsch, sondern auch unsere Pflicht, die Drehleiter anzukaufen“, betonte Wörgötter. Das betonte auch Bezirksfeuerwehrkommandant Karl Meusburger, der ebenfalls im Publikum saß. Geht es nach den Verantwortlichen sollen Drehleiter und Einsatzfahrzeuge im Jahr 2018 in den Zeughäusern stehen. Damit das klappt, müssen die Fahrzeuge in den nächsten Monaten bestellt werden. Außerdem müsse man auch deshalb rasch reagieren, um sich die Landesförderungen zu sichern, deren Verteilung bereits sehr früh beginnt, wie die Verantwortlichen betonten. Die Ausschreibung, schlug Obermüller vor, soll über die „Gem Nova“, einer Firma des Tiroler Gemeindeverbandes, durchgeführt werden. Trotz längerer Diskussion und Nachfragen fiel der Grundsatzbeschluss für den Ankauf der Drehleiter sowie des Einsatzfahrzeuges für die FF Erpfendorf, aber auch für den Zuschuss für das Auto der Bergrettung, einstimmig. Vorerst ist aber noch die Aufsichtsbehörde in der Bezirkshauptmannschaft am Zug, die ebenfalls zustimmen muss.
Margret Klausner

 
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