Kitzbüheler Anzeiger
27.05.2015
News  
 

Schule beherbergt Flüchtlinge

Gemeindeführung stellt die ehemalige Schule zur Verfügung. Vorerst zeitlich begrenzt.

Kirchdorf | Auf Feldbetten sind seit Anfang Mai fünfzehn Asylwerber in der ehemaligen Volksschule im Kirchdorfer Ortsgebiet Gasteig untergebracht. Die Gemeinde hat die Unterkunft vorübergehend bis Oktober zur Verfügung gestellt, um die Not an fehlendem Wohnraum für  die Flüchtlinge ein wenig zu mildern. „Irgendwo sollte jede Gemeinde etwas tun. Es hat aber auch seine Grenzen. Wir haben die Schule als Notlösung für maximal fünfzehn Flüchtlinge angeboten. Jetzt wollte uns das Land zehn weitere schicken, das habe ich aber abgelehnt“, erklärt Bürgermeister Ernst Schwaiger.

Kritik von FPÖ wegen fehlender Information

Harsche Kritik kommt von Seiten der Bezirks-FPÖ via soziale Netzwerke. Die Partei kritisiert auf ihrer offiziellen Facebookseite, dass die Bevölkerung nicht informiert wurde. „Wenn die FPÖ ein Problem damit hat, dann sie soll sich bei mir direkt melden. Die Problematik, dass es zu wenig Unterkünfte gibt, ist ja wohl allgemein bekannt“, reagiert Schwaiger auf die Vorwürfe.

Die Flüchtlinge in Gasteig versorgen sich, wie in den meisten Unterkünften im Bezirk selbst - das heißt, sie müssen selber einkaufen, kochen etc. Bis 30. September läuft der Prekariumsvertrag mit dem Land Tirol. Was passiert dann mit den Flüchtlingen? „Wir werden die Gemeinde um weitere Unterstützung bitten. Andernfalls müssen Alternativen gesucht werden“, erklärt der zuständige Mitarbeiter vom Land Tirol Georg Mackner (Abteilung für Soziales).

Wie viele Unterkünfte werden noch benötigt?

Alternativen zu finden dürfte keine leichte Aufgabe sein. In ganz Österreich wird derzeit daran gearbeitet dem nicht abreißen wollenden Flüchtlingsstrom Herr zu werden. Wie viele Unterkünfte werden in Tirol noch benötigt? „Die Zahl der Asylanträge steigt gegenwärtig stetig an und somit auch die Zahl der Asylwerber, welche in Tirol untergebracht werden müssten. Es kann derzeit nicht abgeschätzt werden, wie sich die Zahlen in Zukunft entwickeln und daher kann auch keine Prognose abgegeben werden, wie viele Unterkünfte in Tirol noch benötigt werden“, betont Mackner.

„Wir sind für jede Unterstützung dankbar“

Das Land Tirol sucht weiterhin nach Unterkünften und ist über jede Hilfe dankbar: „Wir sind auch auf die Hilfe aus der Bevölkerung angewiesen. Nur durch die tatkräftige Unterstützung und Hilfsbereitschaft der Tiroler, sei es durch Bereitstellung von Unterkünften oder ehrenamtlichem Engagement in den Flüchtlingsheimen, wird es uns gelingen, den Asylwerbern bei der Integration zu helfen“, veranschaulicht Mackner.

132 Flüchtlinge im Bezirk Kitzbühel

Aktuell sind laut Angaben des Landes Tirol im Bezirk Kitzbühel 132 Asylwerber untergebracht (ohne Verteilerzentrum  des Bundes Bürglkopf in Fieberbrunn). In Kössen haben derzeit 38, in Hopfgarten 25, in Kitzbühel 42, in St. Johann 12 und nun auch in Gasteig 15 Flüchtlinge ein Zuhause auf Zeit gefunden. Johanna Monitzer

Bild: Im Vorjahr wurde die Volksschule in Gasteig geschlossen. Nun wird sie als Flüchtlingsunterkunft genutzt. Foto: Monitzer

 
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