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Kitzbüheler Anzeiger
28.06.2016
News  
 

Rechtsstreit könnte bald enden

Das jahrelange Hin und Her zwischen der Gemeindeführung und der Familie Pointner, die in Reith eine Landwirtschaft sowie ein Hotel betreibt, könnte bald ein Ende haben.

Reith | Ganze Ordner füllt die Causa um die Projekte von der Familie Pointner in Reith. Seit über zehn Jahren dreht man sich im Kreis. Die Reither Gemeindeführung genehmigte der Familie im Jahr 2005 den Neubau des Stalls samt angrenzende Wohntraktes. Der neue Wohntrakt wurde, wie angesucht, errichtet. Beim neuen Stallgebäude erfolgte lediglich der Bau des Kellers bzw. Garagenteils. Das bisher genutzte Stallgebäude blieb stehen. „Die Auflage war, dass der alte Stall abgerissen werden muss, wenn der neue steht. Nur hat die Familie aber das neue Stallgebäude nie fertiggestellt“, erklärt Amtsleiter Alexander Weitlaner.

Die Fristen für eine Fertigstellung ließ die Familie verstreichen. Die Gemeindeführung steht sich nun der Tatsache gegenüber, dass der errichte Keller bzw. Garagenteil eigentlich ein Schwarzbau ist. „Dieser Bau erfolgte ohne vorliegenden Baukonsens“, erklärt Amtsleiter Weitlaner. Die Causa beschäftigt seit Jahren auch die Gerichte.

Familie will Stall an anderer Stelle bauen

Warum wurde der Bau nie fertiggestellt? „Das war damals eine falsche Entscheidung von mir. Ich habe nicht bedacht, dass ein Stall direkt neben dem Hotel nicht von Vorteil ist“, erklärt Florian Pointner. Die Familie hat nun einen anderen Lösungsvorschlag der Gemeindeführung angeboten. Sie möchte den Stall an einer anderen Stelle neu bauen. „Hier wäre der optimale Standort für die Landwirtschaft. Auch in Hinblick darauf, wenn einmal an die Nachfolgegeneration übergeben wird“, erklärt Pointner.

Als Sicherheit für die Gemeindeführung würde die Familie eine Bankgarantie hinterlegen. „Mit dem Geld könnte die Gemeinde dann den alten Stall selber abreißen“, erklärt Pointner. Die Gemeindeführung denkt nun über den Vorschlag nach und wird es noch einmal besprechen, bevor es einen endgültigen Beschluss gibt, heißt es aus dem Gemeindeamt.

Gebäudeteile wurden widerrechtlich genutzt

Noch „verzwickter“ macht die Situation auch die Tatsache, dass die Gemeindeführung bei einem Lokalaugenschein feststellte, dass Gebäudeteile falsch genutzt werden. „Es gab hier Nutzungen für die die Familie keine Bewilligungen hat. Wir haben ihnen die Nutzung nun untersagt“, erklärt Bürgermeister Stefan Jöchl.

Gemeinde ist an einer Lösung interessiert

Der Dorfchef ist aber an einer Einigung interessiert. „Wir möchten den Hotelbetrieb nicht behindern und sind froh, dass wir den Betrieb haben, aber es gibt nun mal Gesetze. Wir sind jedoch weiterhin gesprächsbereit“, betont Jöchl.
Pikantes Detail am Rande: Florian Pointner, der den Betrieb 2009 an seine Frau übergeben hat, sitzt seit dieser Periode für die Grünen selber im Gemeinderat.
Johanna Monitzer

 
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