Kitzbüheler Anzeiger
26.09.2016
News  
 

Prügelei wurde zu Messerattacke

Wie schnell aus einer Prügelei eine Messerstecherei werden kann, zeigt ein Vorfall, der sich Mitte August in St. Johann zwischen Asylwerbern ereignet hat.

St. Johann | Zahlreiche Gerüchte über eine angebliche Messerstecherei zwischen Asylwerbern sind derzeit in St. Johann im Umlauf. „Ich habe von mehreren Seiten gehört, dass es Mitte August zu einer Messerstecherei zwischen Asylwerbern gekommen ist. Mehrere Polizeistreifen waren im Einsatz. Von offizieller Seite hat man davon aber nie etwas gehört oder gelesen“, zeigt sich FPÖ-Bezirksobmann und St. Johanner Gemeinderat Robert Wurzenrainer verwundert.

Eine Anfrage im Rahmen der jüngsten Gemeinderatssitzung an den Bürgermeister blieb ergebnislos. „Nein, ich habe davon nichts gehört“, so Bürgermeister Stefan Seiwald. Auch den Medien liegen über die angebliche Messerstecherei keine Informationen vor.  

Es gab einen Vorfall am Schwimmbadweg

Es stimmt, dass es einen Vorfall zwischen Asylwerbern gab, wie die Recherche des Kitzbüheler Anzeigers zeigt. „Ja, am 19. August wurden die St. Johanner Kollegen zu einem Einsatz am Schwimmbadweg gerufen. Es gab eine Prügelei zwischen Asylwerbern“, bestätigt Bezirkspolizeikommandant Martin Reisenzein. Die Polizeiinspektion habe den Einsatzbericht ordnungsgemäß an das Landespolizeikommando weitergeleitet, erklärt Reisenzein weiter.

Sabine Reinthaler von der Pressestelle des Landespolizeikommandos hat den Bericht vorliegen. „Zwei Asylwerber sind aneinander geraten. Beide wurden leicht verletzt. Ein Messer war aber nicht im Spiel“, informiert Reinthaler.

Warum wurden die Medien nicht informiert?

Die heimischen Medien bekommen tagtäglich Polizeimeldungen aus ganz Tirol übermittelt – warum wurden sie über diesen Vorfall nicht informiert? „Solche Auseinandersetzungen mit leichter Körperverletzung kommen tagtäglich mehrfach im ganzen Land vor. Darüber wird die Presse nicht informiert – das wären auch zu viele Meldungen. Wir machen da auch keinen Unterschied, um welche Staatsbürger es sich handelt“, erklärt Reinthaler.

FPÖ stellt Anfrage zur Kriminalität

Die FPÖ will sich nun aber selber ein Bild davon machen, wie viele Asylwerber in Tirol straffällig geworden sind, und will eine Anfrage im Nationalrat dazu einbringen. „Wir wollen Klarheit haben“, erklärt Robert Wurzenrainer.
Johanna Monitzer

 
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