Kitzbüheler Anzeiger
08.03.2015
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Letzte Saison für Eichenhof-Lifte(?)

Die Bergbahn will in diesem Jahr eine Kabinenbahn und eine Beschneiungsanlage realisieren. Was bislang noch immer fehlt, ist jedoch das Einverständnis aller Grundeigentümer.

St. Johann | In Qualität und Komfort investieren, damit man den Anschluss nicht verpasst - das will die Bergbahn St. Johann schon länger im Areal der Eichenhof-Lifte. Bisher ist deren Betrieb, an deren Talstation heuer ein neues Hotel eröffnet hat, von der Gunst von Frau Holle abhängig. Schlepp-lifte dienen dem Skifahrer als Aufstiegshilfe. Die Bergbahn wollte schon im vergangenen Jahr mit der Modernisierung des Skigebietes beginnen.  Die natur-, wasser- und forstrechtlichen Verfahren wurden positiv abgeschlossen, berichtete Geschäftsführer Wolfram Jahn bereits im Herbst gegenüber dem Kitzbüheler Anzeiger.

Stillstand aufgrund Grundeigentümer

Eine Realisierung des Projektes ist aber bis heute nicht gesichert. Das Einverständnis aller Grundstückseigentümer fehlt immer noch. „Gewisse Punkte müssten noch abgeklärt werden. Es schaut aber gut aus, dass wir auf einen gemeinsamen Nenner kommen“, so Jahn. Mit dem Gedanken, dass es zu keiner Einigung kommen könnte, spielt Jahn derzeit nicht. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir uns nicht einigen werden“, betont er.

Speicherteich, Lanzen, Kanonen, Kabinenbahn

Wenn das Ja der Anrainer da sei, könne man in die konkrete Planung gehen, so der Geschäftsführer. Fix sei aber jetzt schon, dass eine Kabinenbahn die Schlepplifte ersetzen soll. „Es sprechen einfach alle Argumente dafür. Ein Sessellift bietet nicht so viel Komfort“, erklärt Jahn. Außerdem ist ein Speicherteich mit einem Fassungsvermögen von 48.000 Kubikmeter und eine Beschneiung durch Lanzen bzw. Kanonen geplant. Mit dem Speicherteichbau einher sollen auch Geländekorrekturen erfolgen, um die Abfahrten noch attraktiver zu gestalten. Geht es nach den Plänen der Bergbahn, soll das gesamte Projekt bis zum kommenden Winter abgeschlossen sein.

Mit einer Kostenschätzung hält sich der Geschäftsführer zurück. „Wir erheben die Kosten noch und planen die Finanzierung, denn aus dem laufenden Betrieb können wir das natürlich nicht stemmen“, erklärt Jahn.

Gemischte Gefühle im Gemeinderat

Im St. Johanner Gemeinderat stießen die Pläne der Bergbahn auf gemischte Gefühle. Gemeinderat Peter Wallner stellt die anstehenden Investitionen generell in Frage. „Ich bin gegen eine Beschneiungsanlage. Viele schätzen dieses Gebiet, gerade wegen des Naturschnees und bei einem schlechten Winter fahren die Leute sowieso woanders hin. Es stellt sich die Frage, ob ein klassischer Ausbau des Skigebietes überhaupt Sinn macht oder ob man nicht in eine andere Richtung denken sollte, wie billigere Kartenpreise, da St. Johann den Vergleich mit großen Skigebieten sowieso nicht standhält“, so Wallner.

Vizebürgermeisterin Helga Embacher sieht die Investitionen ebenfalls skeptisch. „Ich nehme das uferlose Investieren in Beschneiungsanlagen zur Kenntnis. Etwas Besseres fällt mir aber auch nicht ein“, so Embacher.

Geschäftsführer Jahn sieht in Investitionen die einzige Möglichkeit: „Es wäre ein Fehler nicht in die Qualität zu investieren. Ohne Schneeerzeugung geht es heute nicht mehr. Wir können uns hier keinen Rückschritt erlauben“, betont er. Ein Ausbau sei nicht nur für St. Johann wichtig. „Es geht hier um eine Wertschöpfung von der die ganze Region profitiert“, so Jahn.

Bergbahn zieht positive Zwischenbilanz

„Die heurige Saison schaut trotz des schlechten Startes gut aus. Der Februar war sogar super“, zieht Jahn eine erste Bilanz. Die Bergbahn wollte eigentlich, so wie die meisten anderen Skigebiete mit 8. Dezember in die Wintersaison starten. Die Wetterlage machte den St. Johannern aber einen gehörigen Strich durch die Rechnung. „Es war einfach unmöglich aufzusperren. Erst am 26. Dezember ist es uns gelungen erste Anlagen in Betrieb zu nehmen. Am 1. Jänner hatten wir dann alles offen“, so Jahn.

Die Bergbahn St. Johann plant den Skibetrieb bis 6. April aufrecht zu erhalten. „Ich hoffe wir schaffen das, besonders bei den Eichenhof-Liften wird es aber schwierig werden“, sagt der Geschäftsführer. Johanna Monitzer

 
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