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Kitzbüheler Anzeiger
06.09.2015
News  
 

Landwirtschaft in der Krise?

Hat der Bergbauernhof noch eine Zukunft? Mit sinkenden Milchpreisen wird eine ertragreiche Bewirtschaftung immer schwieriger. Im Sommergespräch des Bauernbundes wurde über dieses Thema diskutiert.

Hopfgarten | Alljährlich lädt der Bauernbund zu den Sommergesprächen, heuer fand dieses erstmals auf einem Bergbauernhof statt. Am Flecklhof in Penningberg kam es zum Austausch zwischen den Bauern und ihren Funktionären. Neben dem Präsidenten der Österreichischen Landwirtschaftskammer, NR Hermann Schultes, nahmen auch LHStv. Josef Geisler, LK-Präsident Josef Hechenberger und Bezirksbauernobmann LAbg. Josef Edenhauser an diesem Gespräch teil.

Diskutiert wurde über die Situation von kleinstrukurierten Berglandwirtschaften, wie es sie in unserer Gegend zur genüge gibt. Die kleinstrukturierte Berglandwirtschaft muss mit allen Kräften unterstützt werden. Gerade jetzt, wo Produktpreise für unsere Bauern existenzbedrohend sind, setzen wir noch mehr auf Gespräche auf Augenhöhe bei Handel und Verarbeitungsbetrieben und auf Bewusstseinsbildung beim Konsumenten“, so Bauernbundobmann Josef Geisler im Gespräch am Hof. „Besonders forcieren wir in Tirol auch die verstärkte Zusammenarbeit mit Tourismus, Gastronomie und öffentlichen Küchen, wo heimische Produkte noch viel zu selten in den Kochtöpfen zu finden sind,“ so Geisler der im Gespräch als eine Maßnahme das Projekt „Bewusst Tirol“ in Zusammenarbeit mit der Agrarmarketing Tirol präsentierte.

Mehr Zusammenarbeit wird gefordert

Einig waren sich die Gesprächspartner, dass es eine noch intensivere Zusammenarbeit zwischen Bauern, Handel, Tourismus und Endkonsumenten brauche: „Milch ist kein Genussmittel, sondern ein Lebensmittel. Auf dem Lebensmittelmarkt können wir in Zukunft nur mit unseren qualitativ hochwertigen, regionalen und vor allem gesunden Produkten punkten. Es gibt Menschen in Europa, die bis jetzt noch gar nicht wissen, dass es so hochwertige Produkte gibt und diese Chance müssen wir mit der kleinstrukturierten Berglandwirtschaft nutzen.“

Die Almenregion Nummer eins

Bezirksbauernobmann Josef Edenhauser hob in seinen Ausführungen besonders den Stellenwert der Almwirtschaft im Bezirk Kitzbühel hervor: „Als Almenregion Nummer eins in ganz Österreich darf nicht übersehen werden, dass seit der Abschaffung der Milchquote unsere Bauern ihre Kühe im Sommer nicht mehr auf die Alm bringen müssten und die Milch auch am heimischen Hof produzieren könnten. Würden unsere Almbauern auch in den Sommermonaten ihre Tiere zu Hause halten, wäre das für den Bezirk als Tourismusregion ein riesen Manko“, und Edehauser präzisierte: „besonders im Bereich der Almmilch sehe ich ein großes Potenzial am Markt. Der Mehrwert dieser Milch muss in Zukunft noch besser vermarktet werden, daran arbeiten wir.“ E. M. Pöll

Bild: Das Sommergespräch am Bauernhof mit Bezirksbauernobmann LAbg. Josef Edenhauser, Präsident der Österreichischen Landwirtschaftskammer NR Hermann Schultes, Gastgeberfamilie Johanna und Josef Fuchs, Bauernbundobmann LH-Stv. Josef Geisler und Bauernbunddirektor Peter Raggl am Felecklhof. Foto: Pöll

 
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