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Kitzbüheler Anzeiger
01.12.2015
News  
 

Ist regional gleich Bio?

Regional oder Bio - oder sind die Produkte doch gleichwertig? Dieser Frage ging die KochArt gemeinsam mit der Tourismusschule Am Wilden Kaiser bei dem Symposium HeimatWert auf den Grund.

St. Johann | Erstmals lud die KochArt gemeinsam mit der Tourismusschule Am Wilden Kaiser zu einem Symposium. Unter dem Titel HeimatWert diskutierten Sarah Wiener (Fernsehköchin, Unternehmerin und Biobäuerin), Beate Koller (Geschäftsführung Verein Arche Noah), Thomas Strub­reiter (Obmann Verein Arche Austria) und Bio-Winzer Alfred Ploder zum Thema „Ist Regionalität das neue Bio und welche Chancen bieten heimische Qualitätsprodukte der Gastronomie und der Landwirtschaft?“.

Klar für die Regionalität sprach sich Sarah Wiener aus. „Es ist besser regionale Produkte zu kaufen, als Bio-Ware aus Asien. Bei den heimischen Produkten weiß man was man hat“, erklärt Wiener. Für Stadtmenschen, die keinen Zugang zu Bauernhöfen haben, empfehlen sich aber Bio-Produkte. Zudem gab die Fernsehköchin auch eine Anregung für die Konsumenten: „Ihr lebt hier noch in einem Paradies. Jedoch stehen die Lebensmittelketten und Konzerne bereits vor der Tür“, sagt Wiener und empfiehlt den Besuchern des Symposiums lieber beim Nachbarn zu kaufen, denn der zahlt schließlich auch hier die Steuern und das Geld bleibt somit in der Region.

Kritik an Landwirtschaft

Kritik übte Sarah Wiener, die selbst einen Bio-Bauernhof in Brandenburg Deutschland betreibt, an der Landwirtschaft. In Deutschland wird den Kühen in der Agroindustrie manipuliertes Soja und Mais zugefüttert. Über den Düngekreislauf kommen die Schadstoffe in den Boden und damit in den Nahrungskreislauf, aber auch ins Grundwasser gelangen die unerwünschten Stoffe. Eine Tatsache, die klar für die Tiroler Produkte spricht, denn hierzulande wird großteils auf derartige Futtermittel verzichtet.

Für eine nachhaltige Landwirtschaft sprach sich Beate Koller vom Verein Arche Noah aus, und dies kann regionale und auch Bio-Landwirtschaft sein. Mit einer größeren Vielfalt am Speiseplan können auch zusätzliche wirtschaftliche Impulse für den Bauern geschaffen werden. Mit fast vergessenen Gemüsesorten kann der Speiseplan deutlich erweitert werden.

Zuwachs für die KochArt

Der Brixentaler Verein KochArt, gegründet von Kurt Tropper, findet nun „Nachwuchs“. Vor drei Wochen wurde ein weiterer Verein gegründet, der derzeit zehn Betriebe umfasst. Wie bei der KochArt setzt man sich auch hier das Ziel Regionales in den Vordergrund zu stellen und mit Qualität zu überzeugen.

„Mit der KochArt wollen wir die Bevölkerung für Regionales sensibilisieren. Wir arbeiten mit heimischen Bauern zusammen. Die Qualität steht für uns im Vordergrund und nicht der Preis“, erzählt Kurt Tropper und äußerte auch den Wunsch, dass mehr heimische Bauern doch seltene Gemüsearten und Fleischsorten produzieren sollten.
Elisabeth M. Pöll

Bild: KochArt Gründer Kurt Tropper diskutierte mit Sarah Wiener, Thomas Strub­reiter, Beate Koller und Alfred Ploder über Bio-Produkte und regionale Erzeugnisse (v.l.). Foto: Pöll

 
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