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Kitzbüheler Anzeiger
29.09.2014
News  
 

„Haus im Leben“ nimmt Form an

„Haus im Leben“: Für die Jungen eine preisgünstige Wohnung, für die Älteren ein Ort um sicher und komfortabel alt zu werden. Der Baurechtsvertrag wurde bereits abgesegnet.

Jochberg | Nachdem das örtliche Pflegeheim aufgrund baulicher Mängel geschlossen werden musste, arbeitet die Gemeindeführung seit nunmehr fünf Jahren an einer Lösung, damit die älteren Jochberger so lange wie möglich im Ort bleiben können. Zuerst hatte man das Projekt „Lenz“ vorangetrieben, wo betreutes Wohnen hätte entstehen sollen. Aufgrund der Kosten wurde dies jedoch wieder verworfen - stattdessen steht das „Haus im Leben“ nun in den Startlöchern.

Entstehen sollen rund 20 Wohneinheiten für Jung und Alt. Das Miteinander soll im Vordergrund stehen. „Man muss sich das so vorstellen, dass die Vorteile einer Großfamilie genutzt werden, aber man trotzdem alleine wohnt“, erklärt Projektleiter Anton Stabentheiner von „Haus im Leben“. Als Ansprechpartner für die Mieter gibt es einen Wohnbetreuer.

Noch keine Erfahrungen damit in Österreich

Bisher gäbe es solche Wohnprojekte in Österreich noch nicht, so Stabentheiner, es befinden sich aber mehrere Häuser im Bau. „Dieses Modell gibt es bereits erfolgreich in Deutschland. Hauptziel ist es, dass die alten Menschen im Ort bleiben können“, erklärt Stabentheiner. Die älteren Bewohner sollen solange wie möglich durch ambulante Pflege versorgt werden und erst  wenn diese Möglichkeit ausgeschöpft ist, in ein Pflegeheim wechseln, so Stabentheiner weiter.

Dass die älteren Jochberger im Ort bleiben können, ist auch das Hauptanliegen der Gemeindeführung. „Es gibt schon jetzt zu wenig Heimplätze sowie zu wenig Plätze im betreuten Wohnen - die Situation wird sich in Zukunft noch verschlimmern, wir sind gefordert etwas zu tun“, betont Bürgermeister Heinz Leitner. Für das ehemalige Projekt „Lenz“ hatte Leitner schon 20 Vormerkungen auf dem Tisch und auch die jungen Jochberger müssen aufgrund fehlender preisgünstiger Klein-Wohnungen immer öfter abwandern. „Mir gefällt vor allem, dass das ein Projekt für Jung und Alt ist“, betont der Bürgermeister.

Kritik von Anrainern wegen Bauplatz

Gebaut werden soll das „Haus im Leben“ auf dem Hügel im Dorfzentrum vor der Kirche - was nicht bei jedem zu Freude führt. Anrainer der angrenzenden Siedlung fürchten um ihr Sonnenlicht und orten eine Verschandelung des Ortsbildes. „Das Gebäude wird vier Stockwerke haben und in den Hang hineingebaut. Die Oberkante des Bauwerkes wird bis zur Kirchentür reichen. Alle Richtlinien der Bauordnung werden eingehalten“, erklärt Leitner. Er verstehe die Sorgen der Anrainer, weist jedoch daraufhin, dass so ein Bauwerk nur im Dorfzentrum Sinn mache. „Der Lebensmittelmarkt, die Kirche, der Friedhof oder die Bank - das alles soll barrierefrei erreichbar sein“, erklärt der Bürgermeister.

Ziel: Baustart in spätestens 14 Monaten

Der Baurechtsvertrag auf 50 Jahre mit dem Bauträger, der Neuen Heimat Tirol, wurde vom Gemeinderat bereits abgesegnet. Der Zweit-Beschluss für die Grundstückswidmung steht noch aus, soll aber noch im Herbst erfolgen. „Wir müssen noch schauen, ob wir die Kindergruppe auch in das Haus integrieren“, so der Bürgermeister. Als spätesten Baustart hat sich die Gemeindeführung eine Frist von 14 Monaten auferlegt. „Bis dahin sollten alle Verfahren abgeschlossen sein“, meint Leitner.

Das Verfahren um die Planungskosten der Neuen Heimat bezüglich des ehemaligen Projektes „Lenz“ ist übrigens „ruhend gestellt“, wie der Bürgermeister berichtet. „Da das ‚Haus im Leben‘ das gleiche Bauwerk, mit nur kleinen Änderungen ist, haben sich die Planungskosten von 180.000 Euro nun auf dieses Projekt übertragen“, erklärt Leitner. Johanna Monitzer

 
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