Erstes „Nahtstellentreffen“
Eine möglichst effektive Zusammenarbeit und Vernetzung der medizinischen, pflegerischen, therapeutischen und sozialen Einrichtungen im Bezirk Kitzbühel und in den angrenzenden Bezirken - so lautete das Ziel des ersten „Nahtstellentreffens“.
St. Johann | Patienten können heute immer früher aus dem Krankenhaus entlassen und wichtige Therapiemaßnahmen im ambulanten Bereich fortgesetzt werden. Für die Patienten selbst, Angehörige und Pflegende ist diese Entwicklung jedoch auch mit Herausforderungen verbunden: Was sind die nötigen Schritte und Maßnahmen nach der Entlassung? Wer kann die richtigen Angebote sicherstellen? Hier kann das seit Mai installierte Entlassungsmanagement (EM) am Bezirkskrankenhaus St. Johann Hilfestellung leisten: In dieser neuen Abteilung laufen die Fäden der unterschiedlichen Dienste und Institutionen zusammen, Aufgaben werden koordiniert, die zur Weiterversorgung der Patienten nach ihrem Krankenhausaufenthalt notwendig sind.
Verbesserung der Zusammenarbeit
Um die Zusammenarbeit dieser Einrichtungen weiter zu verbessern, wurde jetzt vom EM das erste „Nahtstellentreffen“ organisiert: Erstmals trafen Vertreter verschiedenster Einrichtungen in der Pflege und Betreuung von Patienten („Systempartner“), zusammen: Wohn- und Pflegeheime, Rettungsdienste, Sozialsprengel, Pflege-, Betreuungs-, Beratungs- und Hospizdienste, Rehabilitationseinrichtungen, Sozialabteilungen der Gemeinden, Ärzte und Therapeuten. Barbara Pflauder, Entlassungsmanagerin am BKH St. Johann und Organisatorin dieses ersten Treffens, präsentierte ihre Abteilung als Schnittstelle zwischen Krankenhaus und Systempartnern. Für sie stand an diesem Abend der Aufbau der Vernetzung im Vordergrund, das gegenseitige Kennenlernen und der Austausch von Informationen, von Anregungen und Wünschen in Hinblick auf die tägliche Arbeit mit den Patienten: „Wir wollen voneinander lernen, noch enger zusammenarbeiten und uns stetig verbessern. Unser Ziel ist es, gemeinsam organisatorische Grenzen in der Nachbetreuung zu überwinden.“
Für Prim. Dr. Norbert Kaiser, den ärztlichen Direktor des BKH, stellen das Entlassungs- und das Pflegemanagement im Zeichen der demographischen Entwicklung ganz wesentliche Einrichtungen im Krankenhaus dar: „Nicht nur die Medizin wird immer besser, auch auf pflegerische Herausforderungen einer immer älter werdenden Gesellschaft müssen wir entsprechend reagieren.“ – Pflegedirektor Harald Sinnhuber zeigte sich besonders erfreut, dass mit der Einrichtung des EM „eine Vision für das Bezirkskrankenhaus“ wahr wurde – die zweite Vision solle „mit dem Bau einer Gesundheits- und Krankenpflegeschule“ bald folgen.
Vorgestellt wurde im Rahmen des Treffens auch Brigitte Staffner, seit Mai neue Regionalbeauftragte der Tiroler Hospizgemeinschaft im Bezirk Kitzbühel.
Bezirksübergreifend
Die Zusammenarbeit soll übrigens nicht an den Bezirksgrenzen Halt machen: so nahmen am Treffen auch Vertreter von Institutionen aus den Bezirken Kufstein und Schwaz, aber auch aus dem benachbarten Pinzgau teil. Künftig sollen zwei Nahtstellentreffen pro Jahr stattfinden, das nächste im Mai 2015. Für die niedergelassenen Ärzte ist eine eigene Veranstaltung zum selben Themenkreis geplant.
Bild: Prim. Norbert Kaiser (ärztlicher Direktor BKH), Organisatorin Barbara Pflauder (Entlassungsmanagerin am BKH St. Johann), und Pflegedirektor Harald Sinnhuber (von links). Foto: Ritsch