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Kitzbüheler Anzeiger
24.04.2015
News  
 

Eine diktatorische Fehlentscheidung

Ja wir bekennen uns dazu, dass der Kostenfaktor Arbeit entlastet wird. Wir gestehen auch ein, dass der Tourismus seinen Beitrag dazu leisten muss! Aber das, was mit diesem Steuer-Belastungs-Paket abgeht, das ist mit diktatorischer Verantwortungslosigkeit und Kaltschnäuzigkeit nicht mehr zu überbieten.

Kitzbühel |Da gibt es vermögende Wirtschaftssparten, die es sich mit ihrer Lobby gerichtet haben und die mit gelungenem Egoismus-Streben ihrer Freude (Schadenfreude) frönen. Das diplomatische Zusammenspiel mit der Politik hat ja bestens funktioniert „wenn eine Belastung auf uns zukommt, werden wir den wirtschaftlichen Standort Österreich verlassen“ und die allmächtige Drohung der daraus entstehenden Arbeitslosen.

Beschämend und jedem Mitspracherecht entbehrend, ist der Wirtschaftsbereich Tourismus als Freiwild dazu verdammt worden, nunmehr alle Belastung für den Freibrief der anderen aufgebürdet zu bekommen. Der Tourismus, ich behaupte außer dem Pflegedienst, die schwierigste Dienstleistung auf diesem Planeten, soll in alleiniger Belastung für diese Ungerechtigkeit herhalten. Welches politisches Absurdum muss man besitzen, wehrlosen Menschen existenzbedrohend die Wertschöpfung zu nehmen, um mit der großzügigen Verteilung von Geschenken glänzen zu können.

Während beispielsweise Vermögens- oder Erbschaftssteuern weiter fehlen, wird über Umwege bei Grund- und Grunderwerbssteuer ordentlich zugelangt. So mancher Wüstenstaat hätte sicherlich eine bessere Formel für eine Steuerreform parat gehabt, ohne Betriebsnachfolgen unbezahlbar zu machen und die Touristiker abzuzocken.

Den Gästen um 30% mehr MwSt abzuverlangen und der Hinweis, dies den Gästen einfach dazu zurechnen, ist eine weitere unbefugte Philosophie politischen Denkens. Längst müssen wir uns dem beinharten Wettbewerb stellen und  können in unseren Preisen nicht einmal die Inflationsrate abfangen. Diese Erschwernis der Vermarktung des touristischen Produktes wird eine katastrophale Wertschöpfungsschmälerung mit sich bringen. Wenn für den Tourismus nicht gravierende Änderungen bzw. Erleichterungen aus der Steuerbelastungs-Reform eingeräumt werden, wird der Tourismus automatisch oder bewusst seine Investitionstätigkeiten einstellen. Ein Land wie Tirol, mit friedlichen und fleißig gesinnten Menschen, wie kann der politische Unverstand derart sein, dass dieser Affront gegenüber dem Tourismus vorhanden ist. Ich kann nur dringend empfehlen, dass die Herren der Politik, die über uns entscheiden, mit Ihrem persönlichen Einsatz zeigen, wie die Probleme im Tourismus zu bewältigen sind und was es heißt, die schwierige Dienstleistung in diesem Gewerbe zu bewältigen, mit oder ohne Registrierkassenpflicht.

Christian Mühlberger, Bezirksobmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft: „Das, was die sogenannte Steuerreform, die in Wahrheit ein Steuer-Belastungs-Paket ist, mit sich bringt, ist untragbar, ungerecht und verantwortungslos.“

 
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