Kitzbüheler Anzeiger
21.04.2015
News  
 

Die Zahl der Beratungen steigt

Eigentlich ist es eine schlechte Nachricht: Immer mehr Frauen benötigen Hilfe. Vereinsobfrau Renate Magerle tritt in die zweite Reihe zurück.

St. Johann | 751 Mädchen und Frauen standen Beraterin Irene Schelkle und ihre Kolleginnen mit Rat und Tat zur Seite. Im Jahr davor waren es 661 Kontakte. Die Zahl der Beratungen steigt seit der Eröffnung des Mädchen- und Frauenberatungszentrum im Oktober 2010 stetig an. „Die meisten Frauen, die bei uns Hilfe suchen sind zwischen 35 und 55 Jahre alt, leben in Partnerschaften und haben Kinder“, schildert die Obfrau des Vereins Renate Magerle.

„Viele können sich das Leben nicht mehr leisten“

Das Beratungszentrum bietet kostenlose anonyme Hilfe zur Selbsthilfe. Die Mitarbeiterinnen bieten neben psychosozialer und rechtlicher Beratung auch Finanzcoaching an. „Wobei das Thema finanzielle Existenzsicherung immer schwerwiegender wird. Immer mehr Frauen können sich, obwohl sie erwerbstätig sind, das Leben nicht mehr leisten“, erzählt Magerle. Viele Frauen kommen auch wegen Eheproblemen und psychischer Überbelastung in die Beratungsstelle. Der Großteil der Hilfesuchenden kommt aus Österreich und ist erwerbstätig.

Elf Frauen 2014 in Notwohnungen

Drei „Notwohnungen“ stellt das Beratungszentrum Frauen und Kindern für eine begrenzte Zeit zur Verfügung. 2014 wurden diese Wohnungen von elf Frauen mit jeweils bis zu drei Kindern in Anspruch genommen. „Wobei Gewalt der hauptsächliche Grund für den Einzug in die Wohnung war“, erklärt Magerle.

Der Verein wird hauptsächlich durch Spenden und die öffentliche Hand finanziert, wobei es für Magerle und ihre Mitstreiterinnen immer wieder ein Kampf ist, genügend Geld zu lukrieren. „Für Soziales hat das Land kein Geld, aber bei der Hypo verschwinden die Millionen“, nimmt die Obfrau kein Blatt vor den Mund.  

Susanne Gröbner als neue Obfrau gewählt

Der Soroptimist Club Kitzbühel gründete das Mädchen- und Frauenberatungszentrum anlässlich ihres dreißigjährigen Bestehens. Gründungsmitglied und Obfrau Renate Magerle zieht sich nun in die zweite Reihe zurück und übergab am vergangenen Donnerstagabend symbolisch die Schlüssel an Susanne Gröbner. Die 47-jährige Unternehmerin leitet nun die Geschicke als Obfrau. Magerle steht ihr aber noch als Stellvertreterin zur Seite. „Ich möchte als Erstes das Marketing auf neue Beine stellen. So sind zum Beispiel neue zielgruppenorientete Folder geplant. Die Probleme der Mädchen und Frauen sollen einfach mehr in den Köpfen der Bevölkerung Einzug halten“, formuliert Gröbner ihre ersten Vorhaben.

Das Mädchen- und Frauenberatungszentrum in St. Johann ist von Montag bis Mittwoch von 10 bis 12 Uhr und am Donnerstag von 16.30 bis 18 Uhr besetzt.
Johanna Monitzer

 
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