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Kitzbüheler Anzeiger
22.12.2014
News  
 

Bundesförderungen fließen langsam

Auf Hochtouren laufen derzeit die Bauarbeiten für den zweiten Abschnitt der Hochwasserverbauung an der Fieberbrunner Ache im St. Johanner Ortsteil Almdorf. Rund 7,6 Millionen Euro fließen in die Schutzmaßnahmen. Der Wermuts­tropfen: Die zugesagten Fördergelder des Bundes fließen eher schleppend.

St. Johann | Einer Mondlandschaft gleicht derzeit der Verlauf der Fieberbrunner Ache in Höhe des Ortsteils Almdorf – zahlreiche Bagger, LKWs und eine Hundertschaft an Arbeitern bevölkern das sonst so ruhig daliegende Achenbett. Nachdem im heurigen Frühjahr die Bauarbeiten für den ersten Bauabschnitt der Hochwasserverbauung abgeschlossen wurden, laufen derzeit die Arbeiten für den zweiten und letzten Abschnitt des Hochwasserschutzes. „Die Bauarbeiten für das Projekt laufen im Großen und Ganzen sehr gut“, informiert der zuständige Beamte des Baubezirksamtes, Martin Rottler. Während die Touristiker sorgenvoll in den Himmel blicken und sich Kälte und Schnee erhoffen, ist die milde Wetterlage für die Arbeiter an der Ache ein Segen. Die Arbeiten schreiten dank der noch fehlenden geschlossenen Schneedecke rasch voran.

Lärm und Schmutz kein Problem

Die Stimmung entlang der Ache ist mehr als gut. „Die Anrainer sind alle sehr nett, nehmen Lärm und Dreck ohne Murren in Kauf“, erzählt ein  Arbeiter. Man merke, dass sie alle sehr froh sind, dass die Verbauung kommt. Den Nervenkitzel während der Regenperioden in den Vorjahren will entlang des Flusses keiner mehr erleben. Viele der Mitarbeiter waren auch schon bei den Arbeiten entlang der Großache in Kössen im Einsatz. „Da haben uns die Nachbarn sogar Kaffee und Kuchen gebracht. Da hat man richtig gemerkt, wie froh sie waren, dass die Ache verbaut wird“, erzählen sie.

Naturnah soweit es möglich ist

Der zweite Bauabschnitt an der Fieberbrunner Ache verläuft vom Wieshofer-Wehr bis zur Almdorfer Brücke, wobei die Verbauung hier nicht mehr mit Mauern durchgeführt wird, wie im ersten Bauabschnitt. Fluss­aufwärts erfolgt eine Absenkung der Sohle und eine Ausweitung des Flussbettes. Im Zuge dieser Schutzbaumaßnahmen wurde inzwischen die Almdorfer Brücke abgerissen. „Wir versuchen natürlich, soweit es möglich ist, die Ache naturnah zu verbauen“, betont Rottler.

Mit rund 7,6 Millionen Euro schlägt das gesamte Projekt an der Fieberbrunner Ache zu Buche. 50 Prozent des Geldes kommt vom Bund, 40 Prozent zahlt das Land, zehn Prozent steuert die Großachengenossenschaft bei (davon kommen wiederum 60 Prozent von der Gemeinde). Bürgermeister Stefan Seiwald freut sich über die gut laufenden Schutzarbeiten, allerdings gibt es einen Wermutstropfen. Die Förderzusagen liegen zwar alle auf dem Tisch, so Seiwald, aber „die Zahlungen durch den Bund laufen leider sehr schleppend.“ Er habe sich informiert – offenbar sei es in ganz Österreich derzeit der Fall, dass die zugesagten Subventionen auf sich warten lassen. Er jedenfalls werde sich weiter massiv dafür einsetzen, dass das Geld aus Wien in St. Johann auch ankommt.

Startschuss für Reither Ache

Sobald die Baustelle an der Fieberbrunner Ache abgeschlossen ist, soll der Startschuss für die Maßnahmen entlang der Reither Ache erfolgen. „Die Projektplanungen sind abgeschlossen“, informiert der Ortschef. Rund zehn Jahre dauerte es, bis die Anrainer- und Grundbesitzerbeschwerden samt dazugehörigen Gerichtsprozessen abgeschlossen waren. Jetzt ist es soweit – im Frühling soll mit der Umsetzung der Retensionsbecken gestartet werden, ist auch Bgm. Seiwald erleichtert. Laut Seiwald  muss dann nur noch eine Schutzmaßnahme – direkt am Zusammenfluss von Fieberbrunner sowie Reither Ache – realisiert werden. Damit dürfte dann die Gefahr des Hochwassers nach menschlichem Ermessen zukünftig gebannt sein. Margret Klausner

 
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