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Kitzbüheler Anzeiger
24.03.2015
News  
 

Bezirksjägermeister wiedergewählt

Bei der traditionellen Trophäenschau am Wochenende in Kirchberg wurde nicht nur Bilanz über das abgelaufene Jagdjahr gezogen, viel diskutiert wurde auch über die anstehende Jagdgesetznovelle.  Die Wiederwahl des Bezirksjägermeisters war ein Formalakt – mit 96 Prozent der Stimmen wurde Martin Antretter in seiner Funktion bestätigt.

Kirchberg | Die  frisch renovierte Mehrzweckhalle in Kirchberg stand am Wochenende einmal mehr ganz im Zeichen der Kitzbüheler Jägerschaft -  alljährlich ziehen die rund 1500  Jägerinnen und Jäger des Bezirks Mitte März Bilanz über das abgelaufene Jagdjahr, bekommen Lob über ihre Arbeit zu hören, aber auch Kritik. Nicht nur die anstehende Jagdgesetznovelle sorgte für so manche heiße Diskussion, auch die Abschusszahlen des vergangenen Jahres, vor allem hinsichtlich des Rotwildes, sind für Bezirksjägermeister Martin Antretter kein großer Grund zu Freude.

Räude ist noch nicht eingedämmt

Seine Bilanz fiel eher durchwachsen aus, auch wenn er betonte, „dass die Jägerinnen und Jäger alles in  ihrer Macht stehende tun, um die vorgegebenen Abschusszahlen zu erfüllen“. Vor allem in den Hauptschadensgebieten hat man versucht mit Abschussverlängerungen der Problematik Herr zu werden. Sorgen bereitet Martin Antretter das Gamswild. „Wir müssen beim Gamswild mehr Rücksicht nehmen. Es wurden zu viele Tiere der schonungswürdigen Klasse entnommen“, mahnte der Bezirksjägermeister. Die vorwiegend im Brixental wütende Räude hat ebenfalls zu einer massiven Dezimierung geführt. Die Wildkrankheit tobt aber auch unter dem Steinwild am Rettenstein. Zählten die Verantwortlichen im Vorjahr noch 123 Tiere – sind heuer nur noch 30 Stück übrig. „Wir müssen mit dem Steinwild sehr, sehr vorsichtig umgehen, um den restlichen Bestand zu retten“, betonte Kitzbühels oberster Jäger. Die Abschusszahlen beim Rehwild seien hingegen positiv. „Es wurde so viel geschossen, wie noch nie“, so Antretter, „allerdings zählten wir 428 Stück Fallwild, davon wurden 143 Tiere bei Verkehrsunfällen getötet. Das macht mir Sorgen.“

„Nicht nur Gebote sondern auch Verbote“

Allen Grund zu strahlen hatte Martin Antretter jedoch bei der Wahl des Bezirksjägermeisters. Der Westendorfer steht seit 12 Jahren den Kitzbüheler Jägerinnen und Jägern vor. „Als ich damals angefangen habe, gab es ein paar Tourengeher und Mountainbiker. Ich hätte mir nicht träumen lassen, dass dadurch einmal solche Probleme entstehen, wie wir sie heute haben, dass der Wald für Freizeitsportler – ob Schneeschuhwanderer oder Freerider – eine solche Anziehungskraft ausübt. Ich plädiere daher schon für Wildruhezonen – es wird auch nicht nur mit Geboten gehen, es müssen auch Verbote her“, betonte Antretter. Was ihn freue sei auch die verbesserte Kommunikation untereinander.  Die Wiederwahl war übrigens quasi ein Formalakt – Antretter wurde mit 96 Prozent der Stimmen nahezu einstimmig wiedergewählt.

Bei den Ansprachen der Ehrengästen u.a. LA Josef Edenhauser und Landesjägermeister Anton Larcher, stand vor allem die anstehende Jagdgesetznovelle im Mittelpunkt. „Wir haben viele Dinge auf den Weg gebracht, einige Dinge sind aber noch einzuarbeiten“, erklärte Edenhauser. Anton Larcher wies hingegen noch einmal auf die anstehende Landes-Vollversammlung hin,  betonte jedoch, „dass die Novelle vom Großteil des Verbandes mitgetragen wird“.

Zahlreiche Ehrungen

Wie immer wurden auch verdiente Waidmänner vor den Vorhang geholt. Das Ehrenzeichen des Bezirkes erhielten der Obmann der Nachsuchestation und verdiente Funktionär Horst Kraisser aus  St. Johann sowie die langjährigen Jagdpächter Robert Heim (Kössen), Richard Steger (Waidring) und Simon Trixl (Fieberbrunn)
Simon Loidfelder (Schwendt)  wurde für die 30-jährige Mitgliedschaft bei der Jagdhornbläsergruppe Erpfendorf geehrt, außerdem erhielt Wildmeister Friedl Kofler für seine langjährige Arbeit bei der Initiative des TJV „Der Jäger in der Schule“ und für seine Arbeit als Rotwildreferent und Mitglied der Bewertungskommission ein Ehrengeschenk.
Margret Klausner

Bild: Landesjägermeister Anton Larcher (re.) gratuliert Martin Antretter zur Wiederwahl. Foto: Klausner

 
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